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Schauspieler Willam Shatner gegen "Zensur von Klassikern"

Als ´Captain Kirk´ weltberühmt: William Shatner (87).
Als ´Captain Kirk´ weltberühmt: William Shatner (87).(c) REUTERS (Ronen Zvulun)
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Sender hatten den Weihnachtssong "Baby, It's Cold Outside" im Zuge der #MeToo-Debatte von ihren Playlists gestrichen.

Der als Captain Kirk in „Star Trek“ weltweit berühmt gewordene Schauspieler William Shatner (87) ärgert sich über die „Zensur“ des Weihnachtssong-Klassikers „Baby, It's Cold Outside“. Einige Sender in den USA und Kanada hatten ihn kürzlich im Zuge der #MeToo-Debatte von ihren Playlists gestrichen. Der Kanadier Shatner kritisierte nun auf Twitter die „Zensur von Klassikern“: Bestimmte Menschen würden „die Dinge durch ihre eigene kurzsichtige Brille“ beurteilen. 

Der im Jahr 1944 entstandene Text handelt von einem Mann, der eine Frau sehr beharrlich zu überreden versucht, die Nacht bei ihm zu verbringen, das scheint ihr nicht zu missfallen, aber sie bringt doch einen Einwand nach dem anderen: Es sei spät, die Mutter werde sich sorgen, der Vater wüten, was würden die Nachbarn sagen . . . Aber es sei doch so kalt draußen und hier das Feuer so warm, umschmeichelt sie ihr Verehrer – nur noch ein halber Drink, noch eine Platte . . . Die Frau trinkt dann doch noch ein Gläschen („What's in this drink?“), nimmt einen neuen Anlauf zu gehen, und alles geht von vorne los. Am Ende sagt die Frau: „Okay fine, just another drink then“. „That took a lot of convincing!“, so des Mannes letztes Wort.

Das frivole Liedchen aus dem Jahr 1944 zählt zu den beliebtesten US-Songs rund um die Weihnachtszeit, obwohl Weihnachten darin gar nicht vorkommt. 1949 fand es Eingang in den Film „Neptuns Tochter“, Verfasser Frank Loesser erhielt dafür den Oscar für den besten Song. (sim)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.12.2018)

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