Das Verschwinden des Arbeiters

Österreich traf es in den 80ern mit der Krise der Verstaatlichten. In Westeuropa wurden Stahlwerke, Kohlezechen und Werften, das Rückgrat der alten Industrien, geschlossen. Ein kompaktes selbstbewusstes Arbeitermilieu wurde Vergangenheit.
Österreich traf es in den 80ern mit der Krise der Verstaatlichten. In Westeuropa wurden Stahlwerke, Kohlezechen und Werften, das Rückgrat der alten Industrien, geschlossen. Ein kompaktes selbstbewusstes Arbeitermilieu wurde Vergangenheit.(c) SSPL via Getty Images (Maurice Broomfield)
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Wenn SPÖ und SPD einmal tot sind, kann man ihnen dieses Buch auf den Sargdeckel legen. Eine neue Studie über das Schicksal der Industriearbeiter nach dem Boom.

Die Menschen im Glasgower Hafen blieben bewundernd stehen, wenn der mächtige Finniestone Crane wieder einmal eine tonnenschwere Dampflokomotive auf ein Handelsschiff hob. Bis in die 1960er-Jahre war die schottische Stadt am Clyde eine wichtige Industriestadt. Dann wurden die Werften, Stahlwerke, Maschinenbaufabriken und Hafenanlagen funktionslos, spektakuläre Kulturbauten sind an ihre Stelle getreten. Nur der mächtige Kran ist noch da und erinnert – als viel fotografiertes Denkmal – an die industrielle Vergangenheit.

Zwei denkmalgeschützte Fabriksgebäude aus dem 19.Jahrhundert im oberösterreichischen Steyr: Hier wurden zuerst Messer, dann Waffen und zuletzt Essbesteck produziert. 1987 wurde in den Gebäuden ein Museum eingerichtet, es erzählt von einer vergangenen Epoche, präsentiert Technikgeschichte. Alte Industriezonen interessieren nur mehr Eventmanager. Fabrikshallen werden zu Denkmälern, Bahntrassen zu Radwegen, Kläranlagen zu Goldfischbecken, Türme zu Klangkunstwerken.

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