„Immer auf Weg zum nächsten Paradies“

Filmemacher. Ulrich Seidl sprach im „DiePresse.com“-Chat über Preise, seinen nächsten Film.

Wien/Her. In knapp zwei Wochen präsentiert Regisseur Ulrich Seidl bei der Berlinale den Abschluss seiner „Paradies“-Trilogie, „Paradies: Hoffnung“. Im „DiePresse.com“-Chat sprach er am Montagnachmittag über seine persönliche Vorstellung vom Paradies: „Man befindet sich immer auf dem Weg zum nächsten Paradies, also auf dem Weg zur nächsten Arbeit oder zu dem, was man sich als nächstliegendes Ziel steckt.“ Dass die „New York Times“ seine Filme als „Feel Bad Movies“ bezeichne, störe ihn nicht. Überhaupt: „Es gibt keine allgemeine Schönheit, und es geht nicht um Negatives oder Positives, es geht um die Darstellung des Wahrhaftigen.“

Seine Preise – erst vergangene Woche wurde er beim Österreichischen Filmpreis in drei Hauptkategorien ausgezeichnet – stehen in der Küche seines Produktionsbüros. Wobei: „Manche liegen, weil die Regale nicht sehr hoch sind“, so Seidl. „Ich bin bereits auf der Suche nach anderen Möglichkeiten. Langsam wird es eng.“ Kritiken liest der Filmemacher nicht. „Ich schau' mir lieber die Bilder an.“

Sein nächster Film wird „Im Keller“ heißen. „Es geht um das Verhältnis der Österreicher zu ihren Kellern“, sagt Seidl. Das werde ein „Männerfilm“, Keller seien in Österreich die Domäne der Männer. Und: „In vielen Familienhäusern sind die Kellerräumlichkeiten großzügiger gestaltet als die Wohnräumlichkeiten. Wieso?“

Auch Filmtipps gab der Regisseur: „Sehen Sie sich alles von John Cassavetes und Erich von Stroheim an! Dazu Bruno Dumont („La vie de Jesus“).“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.01.2013)

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