Linksextreme verhindern Vorführung von Israel-Film

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Ein Vorfall in Hamburg empört Deutschland: Linksextremisten versperrten den Zugang zu einem Kino, in dem ein Film über Israel gezeigt werden sollte. Besucher sollen als "Judenschweine" beschimpft worden sein.

In Hamburg haben Linksextremisten die Aufführung eines Films über Israel verhindert: "Warum Israel" von 1973 hätte im B-Kino gezeigt werden sollen. Linksextreme versperrten den Zugang, so das Kino auf seiner Internetseite. Sie hätten eine Art "israelischer Checkpoint" errichtet, heißt es auf der Kino-Homepage. Die Blockierer hätten mit Gewalt gedroht, sollte der Film gezeigt werden und seien mit Fahrradschlössern und Schlaghandschuhen bewaffnet gewesen.

Der Vorfall ereignete sich bereits am 25. Oktober, wurde aber erst jetzt bekannt. Nun schlägt er Wellen: "Es ist erschreckend, dass sogenannte Antifaschisten zu faschistischen Methoden greifen, um ihrer antisemitischen Gesinnung Ausdruck zu verleihen", sagte der Vorsitzende des Bundestags- Innenausschusses, Wolfgang Bosbach, der "Rheinischen Post" (Montag).

Der Regisseur des Filmes, Claude Lanzmann, äußerte sich bei "Spiegel online" empört: "Ich bin schockiert". Der 83 Jahre alte Lanzmann hatte den Film "Warum Israel" 1973 gedreht und dafür Israelis zu ihrem Leben befragt. Einer der Betreiber des Kinos B-Movie beschrieb die Blockierer bei "Spiegel online" als vermummt und mit einem militärischen Auftreten. Kinobesucher sein geschlagen, bespruckt und als "Judenschweine" beschimpft worden.

Die Blockierer stammen aus dem Umfeld des linksextremistisches Kommunikations-Zentrums in der Brigittenstraße 5 (B5), das in unmittelbarer Nachbarschaft des B-Kinos liegt. Nach Angaben des Landesamtes für Verfassungsschutz entwickelt sich das B5 immer mehr zu einem Treffpunkt von Linksextremisten, die zum Teil Gewaltanwendung - bis hin zum sogenannten "bewaffneten Kampf" - befürworten.

"Prozionistische Veranstaltung" stoppen

Dass jemand "Judenschweine" gerufen habe, wies das Zentrum B5 in einer schriftlichen Erklärung zurück. Es sei darum gegangen eine "pro-zionistische Veranstaltung" und "Hetze" zu stoppen.

Nun soll der Film laut Internetseite des Kinos am 13. Dezember gezeigt werden. Die Polizei will dann erneute Auseinandersetzungen verhindern. Nach dem Vorfall gab es nach Angaben der Hamburger Polizei keine Anzeigen.

(Ag./Red.)

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