Der Clown killt wieder: "Es", ein unverkennbar moderner Horrorfilm

Der Clown "Es".
Der Clown "Es". (c) Courtesy of Warner Bros. Picture
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Der Film „Es“ schlägt eine wacklige Brücke zwischen modernen Schockeffekten und traditionellem Grusel.

Strömender Regen, ein Papierschiff, das von einem reißenden Rinnsal in einen Straßenablauf gezogen wird, ein kleiner Junge in gelber Pelerine, der danach greift – und im Dunkeln einen gruseligen Clown entdeckt, der ihm an den Kragen will. Eine Szene, die sich gleich zweifach ins popkulturelle Gedächtnis der USA eingebrannt hat. 1986, als Stephen Kings weitschweifiger Schauerroman „Es“ die Bestsellerlisten eroberte. Und ein weiteres Mal 1990, als dessen Fernsehversion unzähligen Kindern und Jugendlichen den Schlaf raubte. Insofern war es nur eine Frage der Zeit, bis die Wiederkäumaschine Hollywood sich des Stoffes annehmen würde. Und nur selten standen die Sterne dafür besser als jetzt. Die Achtziger-Nostalgie der Gegenwart befindet sich am Zenit. „Stranger Things“, eine von „Es“ beeinflusste Serie, genießt Kultstatus. Und Horrorclowns haben Hochkonjunktur.

Also entsteigt „Es“, ganz wie im Buch 27 Jahre nach seiner letzten Gestaltwerdung, wieder der Finsternis – und darf erstmals über die große Leinwand spuken. Mit immensem Erfolg – in nur kurzer Zeit hat sich die neue Kinofassung des King-Klassikers zu einem der kommerziell einträglichsten Horrorfilme aller Zeiten gemausert. Vergangenen Donnerstag feierte sie beim Slash-Filmfestival Österreich-Premiere – und startet kommende Woche bundesweit. Von einer „werkgetreuen“ Adaption kann nicht die Rede sein. Aber das wäre im Fall von „Es“ ohnehin ein Ding der Unmöglichkeit. Die ca. 1200-seitige Vorlage steckt voller Details und Abschweifungen. Selbst die TV-Serie aus den Neunzigern hat es nicht geschafft – und die hatte über drei Stunden für das Unterfangen zur Verfügung.

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