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Gegen Frankreichs Cinephile ist Dirty Harry chancenlos

FILM-PREMIERE-THE 15:17 TO PARIS
FILM-PREMIERE-THE 15:17 TO PARISAPA/AFP/CHRIS DELMAS
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Warner Pictures versuchte, die französische Filmpresse im Vorfeld von Clint Eastwoods neuem Film zu boykottieren. Das ging nach hinten los.

Clint Eastwoods neuer Spielfilm „The 15:17 to Paris“ handelt von den Ereignissen an Bord jenes Zugs von Amsterdam nach Paris, der am 21. August 2015 um ein Haar Schauplatz eines terroristischen Massenmords geworden wäre. Drei amerikanische Burschen (zwei davon aktive Mitglieder der US-Streitkräfte)überwältigten damals mit großem Mut einen marokkanischen Attentäter, der mit einem Kalaschnikow-Sturmgewehr aus einer der Toiletten auf die Passagiere losgestürmt war. Im Film spielen die drei Amerikaner sich selbst, sie sind wie geschaffen für ein Epos heldischer Unbeugsamkeit, wie es Eastwood zuletzt mit „American Sniper“ und „Sully“ (über jenen Piloten, der eine Passagiermaschine sicher auf dem Hudson River bruchlandete) auf die Leinwände brachte.

So weit, so gut (beziehungsweise klischeehaft), wäre da nicht ein winziges Sandkörnchen in die globale Vermarktungsmaschine der Produktions- und Vertriebsfirma Warner Bros. Pictures geraten. In den USA hatte „The 15:17 to Paris“ nämlich vorigen Freitag Premiere – in Frankreich aber schon zwei Tage zuvor. Irgendein Mensch bei Warner nahm diese Asynchronie in der globalen Vermarktung zum Anlass, Frankreichs Filmpresse von den üblichen Vorabvorführungen des Films auszusperren. „Le Parisien“ erfuhr, dass dieser Printboykott damit begründet wurde, dass es eben eine weltweite Sperrfrist für Berichte über den Film gebe, die bis Freitag gelte.

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