"Tatort"-Wiederholung: Menschenhandel und Wiener Schmäh

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Da capo für Christina Sprenger im Wien-"Tatort": Als Expertin für organisierte Kriminalität hilft sie Bibi Fellner und Moritz Eisner beim Ermitteln.

Zimperlich geht es in diesem „Tatort“ nicht zu. Eine Leiche ohne Hände und Zunge weist den Wiener Kommissaren Moritz Eisner und Bibi Fellner den Weg in Richtung organisiertes Verbrechen und lenkt den Verdacht auf Schlepperei, illegale Prostitution und Schwarzarbeit zum Sklavenlohn. Ein heikler Fall also, in dem Eisner und Fellner – wie so oft – die geteilte Seele der Österreicher widerspiegeln: Er findet, es sei „ein Wahnsinn“, dass die Damen, wenn zu wenige Freier kommen, von ihren Ausbeutern nach Traiskirchen gebracht werden, wo die Abschiebung droht. Sie zuckt die Schultern: „Was soll man machen? Wir können ja nicht alle behalten.“

Unterstützung bekommen Eisner (Harald Krassnitzer) und Fellner (Adele Neuhauser) in diesem Fall aus dem Jahr  2016 von einer, die sich mit den Machenschaften solcher Banden auskennt: Im Bleistiftrock, mit Brille und strenger Frisur gibt Kristina Sprenger (früher in der Rolle der Karin Kofler in "Soko Kitzbühel" quasi eine Kommissars-Kollegin der beiden) eine Expertin für organisierte Kriminalität: Daniela Vopelka.

Michael Fuith brilliert als Zuhälter

Ihre „Tatort“-Rolle fand Sprenger schön, wie sie der "Presse" zur Erstausstrhalung 2016 erzählte: "Weil diese Figur so ganz anders ist als Karin Kofler. Sie ist eine Business-Lady, eine strenge, aber doch weibliche Figur. Es ging auch darum, dass ich mich optisch sehr verändere, damit keine Assoziation da ist.“ Das ist gut gelungen. In „Die Kunst des Krieges“ mischt auch Michael Fuith als Wiener Unterweltler mit. Er brilliert als Zuhälter mit Pelzkragen und Penthouse und vereint in dieser Rolle Wiener Schmäh mit menschenverachtender Boshaftigkeit. Das schaut man sich gerne noch ein zweites Mal an.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.09.2016)

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