Der Regisseur des Films "Leto", Kirill Serebrennikow, durfte nicht zu den Filmfestspielen reisen. Er steht wegen des Verdachts auf Korruption unter Hausarrest.
Mit einer Protestaktion auf dem roten Teppich in Cannes hat ein russisches Filmteam an seinen in der Heimat festgehaltenen Regisseur erinnert. Der Beitrag "Leto" feierte am Mittwochabend Premiere bei dem Festival - Regisseur Kirill Serebrennikow durfte aber nicht aus Russland anreisen. Er steht unter Hausarrest, ihm wird Korruption vorgeworfen, was der 48-Jährige selbst bestreitet.
Sein Team jedoch kam nach Cannes und hatte sich Buttons mit einem Porträt von Serebrennikow an die Brust gesteckt. Außerdem hielt die Gruppe ein Plakat mit dem Namen des Regisseurs in die Höhe.
"Leto" erzählt von jungen Musikern im Leningrad Anfang der 80er Jahre. Ihre Helden sind Stars aus dem Westen: David Bowie, Iggy Pop, Blondie. Sie selbst dürfen zwar nicht ganz so rockig auftreten wie ihre Vorbilder, und doch transportiert der Film stimmungsvoll das Lebensgefühl. "Leto" ist einer der 21 Beiträge, die im diesjährigen Wettbewerb von Cannes um die Hauptpreise konkurrieren.
(APA/dpa)