Warum Disney auf große Namen setzt.
Von der Löwin Nala bis zum Warzenschwein: Die Stimmen der Figuren im neuen „König der Löwen“ sind mit Stars aus verschiedensten kulturellen Bereichen besetzt. Da sind etwa R&B-Sängerin Beyoncé, Late-Night-Moderator John Oliver und Allroundkünstler Donald Glover. Das erregte zwar Aufsehen, Disney und andere Studios setzen aber schon seit den Neunzigern auf glamouröse Namen. Whoopi Goldberg etwa war die Grinsekatze in „Alice im Wunderland“, ihre Stimme hörte man in „Toy Story“ und dem Original von „König der Löwen“ – übrigens gemeinsam mit der von Matthew Broderick. Er war 1994 Simba, Jeremy Irons der böse Onkel Scar.
Christian Bale war in „Pocahontas“ zu hören, Oprah Winfrey in „Küss den Frosch“: Es wird viel Geld dafür ausgegeben, dass Stars, Schauspieler und neuerdings immer mehr Moderatoren den Figuren ihre Stimmen leihen, obwohl professionelle Sprecher besser geschult sind. Warum? Die großen Namen sprechen das erwachsene Publikum an. Disney pflegt damit das Prädikat „generationenübergreifend“, das die Filme schon lang tragen. Den Stein ins Rollen brachte 1992 der Film „Aladdin“, in dem Robin Williams den blauen Flaschengeist Dschinni sprach. Die Figur wurde dem Schauspieler trickreich auf den Leib geschneidert, Williams fügte sogar eigene Passagen hinzu – in einer Zeit, als große Stars solche Sprechrollen eigentlich nicht übernahmen. Der Plan ging auf: Williams zündete mit seinen nasalen Stakkatosätzen ein Feuerwerk an Witzen, machte „Aladdin“ mit seinem stimmlichen Genie zu einem riesigen Erfolg.