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Eiersuche mal anders: Versteckte Easter Eggs auf Netflix, Amazon & Co.

Twentieth Century Fox
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Wer nicht bis zum österlichen Versteckspiel warten (oder mit Eiern und Schoko nicht viel anfangen) kann, kann stattdessen auch Filme nach geheimen Kuriositäten durchforsten: Sieben Osternester zum Streamen.

Ready Player One

Von Steven Spielberg, 2018
Zu sehen auf Sky

Seit das Web 2.0 floriert, macht der Osterhase Überstunden. Doch die Guzis, die er nun verstärkt verstecken muss, sind keine Symbole der Auferstehung wie im christlichen Brauchtum – und auch keine der Fruchtbarkeit wie im heidnischen. Vielmehr handelt es sich um Mini-Sakramente jüngerer Popkultur-Religionen. Wer auf YouTube nach „Easter Eggs“ sucht, findet unzählige Videos, die sich mit der Offenbarung geheimer Botschaften, Anspielungen und Witze in Serien, Computerspielen und Filmen beschäftigen. Alleine 63 davon, versichert ein Clip, soll es im rezenten Superheldenblockbuster „Captain Marvel“ geben. Der Kult um Kryptogramme ist längst Mainstream und Marketing-Tool. Hollywood-Studios wissen um die detektivischen Begierden ihres Publikums, für sie sind die obsessiven Online-Schnitzeljagden eine Form von Kundenbindung. Ursprünglich war die Sache unschuldiger: Eines der ersten Pop-Ostereier war eine Signatur, die der Schöpfer des frühen Konsolenspiels „Adventure“ in dessen Pixel-Katakomben hinterlegte. In Steven Spielbergs selbstreflexivem Sci-Fi-Spektakel „Ready Player One“ spielt das Easter Egg eine tragende Rolle: Als Mahnung zur Rücksicht auf die kleinen Dinge im stürmischen Zeichenstrom der Gegenwart.

Die Vögel

Von Alfred Hitchcock, 1963
Zu sehen auf Amazon

Dass Regisseure sich Gastauftritte in ihren Filmen genehmigen, kommt immer wieder vor. Alfred Hitchcock machte sie zu seinem Markenzeichen – und die Suche nach seinem Konterfei zur vergnüglichen Nebensache für Fans. In 39 seiner Werke blitzt es an unscheinbaren Stellen auf: Mal läuft der beleibte Brite durchs Bild, mal steht er als Statist an dessen Rand, mal taucht er nur auf einem Foto auf. Auch in seiner Horror-Großtat „Die Vögel“ ist er zu sehen. Wo und wann? Das wird hier selbstverständlich nicht verraten.

Deadpool

Von Tim Miller, 2016
Zu sehen auf Netflix

Einst waren Menschen, die bis zum Ende des Filmabspanns in ihren Sitzen blieben, in der Minderheit – verzauberte, nachdenkliche Einzelfälle. Irgendwann kam Hollywood auf die Idee, sie mit angehefteten Überraschungsszenen zu belohnen. Mittlerweile sind „Post-Credit-Sequenzen“ gang und gäbe, oft sogar wichtiger Teil des Gesamtpakets; pflichtschuldig warten ganze Kinosäle auf die obligate Extrawurst. Marvels Super-Schmähtandler Deadpool macht sich nach seinem ersten Abenteuer darüber lustig und lässt das Publikum eiskalt abblitzen – wie seinerzeit der Held der Achtziger-Komödie „Ferris macht blau“.

The Rocky Horror Picture Show

Von Jim Sharman, 1975
Leihen oder kaufen bei Amazon, iTunes, Google Play, etc.

Sind Sie ein Fan des Kult-Musicals? Dann kennen sie wahrscheinlich alle Songs, können jede Strophe mitsingen. Doch wussten Sie, dass es im Film Ostereier zu entdecken gibt? Buchstäblich: Der Legende nach versteckte das Filmteam spaßeshalber einige am Set - und weil nicht alle vor Drehbeginn gefunden wurden, landeten ein paar auf der Leinwand.

The Departed

Von Martin Scorsese, 2006
Zu sehen auf Netflix

Wer Spoiler scheut und „The Departed“ noch nicht kennt, sollte besser nicht weiterlesen: In seinem wendungsreichen Maulwurf-Thriller trieb Regisseur Martin Scorsese die Idee epischer Vorausdeutung ins Extrem. Immer, wenn der Tod einer Figur droht, markiert der Film die Gefahr mit einem X im Bild – seien es nun überkreuzte Balken, ein Mauer-Graffiti oder zwei Klebebandstreifen.

Fight Club

Von David Fincher, 1999
Zu sehen auf Amazon

Die düstere Satire handelt nicht zuletzt vom Überdruss an der Konsumgesellschaft, und zur Zeit ihrer Entstehung gab es dafür kein markanteres Symbol als das Logo der Kaffeehaus-Kette Starbucks: Selbst die Simpsons persiflierten dessen Omnipräsenz. Um den Gedanken einer „gebrandeten“ Gesellschaft zu unterstreichen, platzierte Fincher einen Starbucks-Becher in jeder zweiten Einstellung des Films. Sie fallen nicht auf – aber sie sind überall.

The Greatest Showman

Von Michael Gracey, 2017
Zu sehen auf Sky

Eine Funktion von „Ostereiern“ in zeitgenössischen Blockbustern ist die emotionale Vernetzung erzählerischer Universen: Im letzten „Spider-Man“-Film kommt ein „Star Wars“-Bausatz vor, im ersten „Iron Man“-Teil das Schild Captain Americas. Manchmal ist der Verweis nicht mehr als ein augenzwinkernder Jux: Im Musical „The Greatest Showman“ haben die ornamentalen Ränder des Abspanns eine Form, die verdächtig den Klauen des X-Mannes Wolverine ähnelt – die Lebensrolle des Hauptdarstellers Hugh Jackman.

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