Geheimnis um Beethovens "Elise" gelüftet?

Geheimnis Beethovens Elise gelueftet
Geheimnis Beethovens Elise gelueftet(c) AP
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Eine kanadische Musikforscherin will herausgefunden haben, wem Ludwig van Beethoven sein berühmtes Klavierstück gewidmet hat: Einem 13-jährigen Wunderkind.

Wem hat Ludwig van Beethoven 1810 sein berühmtes Klavierstück "Für Elise" gewidmet? Seit Jahren ist dies für die Musikwissenschaft ein Rätsel. Die kanadische Musikforscherin Rita Steblin, die in Wien arbeitet, glaubt , die Antwort gefunden zu haben. Das berichtet die "Mittelbayerische Zeitung" am Freitag. Demnach könnte Beethovens Elise eine Sängerin aus Regensburg gewesen sein.

Nach Ansicht von Steblin, die das Ergebnis ihrer Recherchen am Donnerstagabend in Regensburg vorstellte, richtete sich Beethovens handschriftliche Widmung "Für Elise am 27. April zur Erinnerung von L v. Bthvn." an die Kammersängerin Elise Barensfeld.

Als 13-Jährige mit Beethoven-Freund unterwegs

Die Sängerin war 1796 als Juliane Katharine Elisabet Barensfeld in Regensburg auf die Welt gekommen. Sie soll ein Wunderkind gewesen sein. Wie hat Beethoven sie kennengelernt? Barensfeld war spätestens seit 1809 mit dem Regensburger Mechanikus Johann Nepomuk Mälzel auf Konzerttourneen unterwegs, so die Forscherin. Mälzel - mit dem die junge Sängerin auch zusammenlebte - war ein Freund des Komponisten.

Barensfeld nahm in diesem Jahr in Wien unter anderem bei dem als "Mozart-Rivale" bekannten Antonio Salieri Gesangsunterreicht. "Letzte Fragezeichen" blieben aber, räumt die Forscherin dem Blatt zufolge ein.

Oder hieß es "Für Therese"

Über die Person hinter der Widmung gibt es viele Theorien. Nach der Überzeugung des Berliner Forschers Klaus Kopitz handelt es sich bei der weltberühmten Unbekannten um die Opernsängerin Elisabeth Röckel (1793-1883), für ihre Freunde Elise. Sie war nachweislich mit Beethoven befreundet.

Die herrschende Lehrmeinung ist allerdings, dass es sich bei Elise schlicht um einen Lesefehler handelt. Der Musikwissenschafter Ludwig Nohl (1831-1885) entdeckte das "Für Elise"-Original in einem Münchener Privathaus - und verschlampte es anschließend wieder. Wo er "Elise" las, soll in Wirklichkeit "Therese" gestanden haben, so Wissenschaftler. Einer Therese von Malfatti machte Beethoven 1810 einen Heiratsantrag, das würde also passen. Man fragt sich nur: Wieso sollte Professor Nohl, der größte Beethoven-Experte seiner Zeit, so schlecht hingeschaut haben? Vielleicht hat Steblin ja tatsächlich die Antwort gefunden.

(APA/dpa/Red.)

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