Starpianist Paul Badura-Skoda wird 80

(c) ORF (Andreas Friess)
  • Drucken

Seit 50 Jahren ist der Starpianist in den Konzertsälen dieser Welt zu hören und bekam zahlreiche Auszeichungen. Sein Geburtstag wird mit Galakonzert und Preisverleihung gefeiert.

Die Neugier, hinter die genaue Funktionsweise von Musikstücken zu blicken, und die Leidenschaft für das Sammeln historischer Instrumente zeichnen den Starpianisten aus. Bis heute ist Badura-Skoda auch konzertierend hochaktiv. Sein 80. Geburtstag wird mit einem großen Galakonzert in Paris und der Verleihung von Ehrenzeichen sowohl der Republik Österreich wie des Landes Wien gefeiert.

Aktiv bis ins hohe Alter

Seine Konzerttätigkeit, die ihn allein in diesem Jahr mehrmals in die USA sowie nach Südamerika und Japan geführt hat, prägt auch seinen Geburtstag, an dem er ein Galakonzert in Paris spielen wird, um bald darauf ein weiteres Mal zu einer Deutschland-Tournee aufzubrechen. Für selbstverständlich habe er den Konzerterfolg allerdings nie genommen, wie er in einem Interview betonte: "Jedes Konzert ist eine Premiere, bei der du dein Äußerstes geben musst, um dem Komponisten in der Wahrheit des Werkes zu dienen." In seiner Heimat Wien wird er diesem künstlerischen Credo das nächste Mal am 27. Jänner auf dem Hammerklavier gerecht werden.

Zu seinem Geburtstag regnet es Ehrungen: Am 1. Oktober verleiht ihm das Kulturministerium das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, am 28. November folgt die Stadt Wien mit dem Goldenen Ehrenzeichen, während ein großes Galakonzert für ihn in Paris stattfinden wird.

Großer Pianist und leidenschaftlicher Sammler

Badura-Skodas musikalische Begabung wurde früh erkannt und gefördert, ausschlaggebend für seine Laufbahn waren jedoch auch die Konzerterlebnisse bei Auftritten Edwin Fischers oder Wilhelm Furtwänglers während der Kriegsjahre. "Ich möchte behaupten, dass noch nie mit solcher Hingabe musiziert wurde", sagte Badura-Skoda in einem Interview über jene Konzerte kurz vor und nach dem Ende des Krieges. Mit eben jenen Idolen sollte er schon wenig später engeren Kontakt erhalten.

Furtwängler und Herbert von Karajan wurden 1949 erstmals auf den jungen Pianisten aufmerksam, ihre Einladungen zu internationalen Konzerten machten ihn praktisch über Nacht berühmt. Seine ersten Auftritte in Salzburg, New York und Tokio blieben als einmalige ausverkaufte Debüts in Erinnerung.

Beachtlich ist auch sein Schallplatten-Opus, dass mittlerweile über 200 Einspielungen umfasst, darunter die kompletten Klaviersonaten von Mozart, Beethoven und Schubert. Auch als Sammler machte sich der technisch Interessierte einen Namen: Eine umfassende Kollektion wertvoller Tasteninstrumente, sowie ein großes Archiv von Autographen und Originalmanuskripten zeugt von seinem Wunsch, die technische Funktionsweise von Musik, sowohl in ihrer theoretischen Entstehung, wie auch in ihrer instrumentalen Umsetzung zu begreifen.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.