Operndirektor Pereira brüstet sich mit Spendensumme für die Scala

VERLEIHUNG ´PRO ARTE EUROPAPREIS´ AN ALEXANDER PEREIRA
VERLEIHUNG ´PRO ARTE EUROPAPREIS´ AN ALEXANDER PEREIRA(c) APA (FRANZ NEUMAYR)
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Die Scala erhält nach der Metropolitan die meisten Privatspenden. Intendant Alexander Pereira freut sich darüber: "Die Hälfte meiner Arbeitszeit nutze ich, um Geld zu sammeln."

Die Mailänder Scala besetzt Platz zwei im Ranking der internationalen Theater, die die meisten Privatfinanzierungen erhalten. "Wir rangieren hinter der New Yorker Metropolitan Opera, die jedoch ein anderes Steuersystem hat", sagte Scala-Intendant Alexander Pereira in einem Radiointerview am Mittwoch.

"Ein Intendant muss sich nicht schämen, nach Geld zur Unterstützung seines Theaters zu suchen. Die Hälfte meiner Arbeitszeit nutze ich, um Geld zu sammeln. Man muss klar sein: In Zukunft werden Theater überleben können, wenn sich die Intendanten um Finanzierungen bemühen", kommentierte Pereira im Interview mit dem RAI-Sender "Radio 3".

"Früher war ein Intendant für die Verwaltung des Geldes zuständig, das er vom Staat bekam. Seit 20 Jahren gibt es aber weltweit Probleme mit den öffentlichen Finanzierungen", sagte Pereira.

Er begrüßte das Inkrafttreten 2015 des sogenannten "Art Bonus" - ein Steuerguthaben für Mäzene, die mit Schenkungen die Renovierung und Verwertung von Denkmälern und kulturelle Institutionen in Italien fördern. "Das ist wirklich eine große Hilfe", lobte Pereira.

Netrebko sei "Sopranistin des Jahrhunderts" 

Lob fand er auch für Anna Netrebko, die er "Sopranistin des Jahrhunderts" nannte. Netrebko, die vergangene Woche bei der Aufführung von Verdis "La Traviata" als Violetta an der Scala 14 Minuten Applaus geerntet hatte, zähle zu den größten Opernsängerinnen aller Zeiten. "Sie ist wie Maria Callas und Renata Tebaldi", so Pereira in einem Interview mit dem RAI-Sender "Radio 3" am Mittwoch.

Die Scala stehe Netrebko immer offen. "Sie kann bei uns das singen, was sie will", sagte Pereira. Netrebko hatte am Wochenende berichtet, es sei ihre Idee gewesen, sich mit der "Traviata" an der Scala zu messen. "Ich habe mit Pereira, bei dem ich in dieser Rolle 2005 in Salzburg debütiert hatte, über mein Projekt gesprochen. Ich habe ihn gebeten, wieder an der Scala zu singen, bevor ich mich von der Rolle der Violetta verabschiede", sagte die Sopranistin. Sie werde noch ein letztes Mal in Paris die Violetta singen, kündigte die 46-Jährige an.

(APA)

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