2018: Keine Oper im Steinbruch St. Margarethen

Begeisternde Ovationen bei der Premiere von Verdis RIGOLETTOim Steinbruch St. Margarethen
Begeisternde Ovationen bei der Premiere von Verdis RIGOLETTOim Steinbruch St. Margarethen(C) Arenaria GmbH (Roland Schuller)
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Die Veranstalter klagen über fehlende Unterstützung durch das Land Burgenland.

Heuer läuft noch Verdis „Rigoletto“ in gewohnter Opulenz, doch der für 2018 geplante „Troubadour“ wurde nun abgesagt. Karl Wessely, Direktor der Esterházy-Betriebe, die – über eine GmbH namens Arenaria – die Oper im Steinbruch veranstalten, begründet das damit, dass es „an jeder ideeller und moralischer Unterstützung“ des Landes Burgenland fehle. Auf einen am 12. Juni versandten Brief an Landeshauptmann Hans Niessl (SP) sei keine Antwort gekommen, sagte Wessely zur APA: „Wir werden ganz eindeutig geschnitten.“ Die Stiftung Esterházy investiere pro Jahr zehn Millionen in die Kultur, etwa für das Schloss Eisenstadt und die Burg Forchtenstein – „aber auch wir kommen gelegentlich an unsere budgetären Grenzen“. Man erwarte sich Unterstützung in demselben Ausmaß wie die Seefestspiele Mörbisch und die Schlossspiele Kobersdorf. Und, „dass ein Landesrat, der für Kultur zuständig ist, bei einer Premiere dabei ist“.

Im Steinbruch St.Margarethen wird seit 1996 Oper gespielt, bis 2014 unter dem Namen Opernfestspiele St. Margarethen. Diese gingen 2014 in Insolvenz. Knapp vor der Premiere von „Aida“ übernahm die Stiftung Esterházy, der der Römersteinbruch gehört, die Produktion, schon damals kamen laut Wessely keine Spitzenpolitiker des Landes zur Premiere. 2015 wurde „Tosca“ gespielt, 2016 der „Liebestrank“. Für diesen hätten die Esterházy-Betriebe um 250.000 Euro Förderung angesucht, aber nicht bekommen, so Wessely. Darauf hätten sie geklagt, in erster Instanz sei ihnen eine Million für zwei Jahre zugesprochen worden, das Land sei in Berufung gegangen.

Auf die Absage der Produktion für 2018 reagierte das Büro des Kulturlandesrats dann doch: Es sei schade um den Standort, für die Oper dort sei aber „allein die Arenaria GmbH verantwortlich“.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.08.2017)

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