ZWISCHENtöne

Die Revolution und der Besuch der alten Herren

Vor einem halben Jahrhundert halfen eine Premiere und die Flexibilität des Wiener Ensembles einem ehrgeizigen Projekt auf die Sprünge.

Ziemlich genau ein halbes Jahrhundert ist es her, dass Gottfried von Einems „Dantons Tod“ an der Wiener Staatsoper Premiere hatte. Am 9. November 1967 dirigierte Josef Krips die Büchner-Vertonung, Eberhard Waechter war der Danton, Lisa Della Casa die Lucille – für Wien war das Stück nicht neu, denn die Festwochen hatten es vier Jahre zuvor, ebenfalls mit Waechter in der Titelpartie, in einer Otto-Schenk-Inszenierung im Theater an der Wien gezeigt.

Doch galt es in jenen Jahren als eine Art Bringschuld eines Staatstheaters, das erfolgreichste Werk eines österreichischen Komponisten ins Repertoire zu nehmen. „Danton“ war sogar noch ein Kind der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, aber ein Symbol für die Möglichkeit, jenseits avantgardistischer Elfenbeinturm-Aktivitäten das Genre Musiktheater in ernsthafter Weise durch neue Kompositionen zu bereichern, die im Spielplan gehalten werden könnten.

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