Emmanuel Tjeknavorian lässt die Geige in den Alpen tanzen

(c) imago/CHROMORANGE
  • Drucken

„Rising Star“ Tjeknavorian brillierte in Wien mit Neuem.

Die Erwartungen des Publikums im Brahms-Saal sind hoch. Die Literatur, die der vielfach preisgekrönte österreichische Geiger Emmanuel Tjeknavorian für seine „Rising Stars“-Tournee gewählt hat, ist nämlich keine leichte Kost. Bei Bachs Sonate in g-Moll wirkt der 22-jährige Virtuose beinahe unterfordert, kommt aber bei Eugène Ysaÿe in Fahrt, verleiht dessen g-Moll-Sonate mit jugendlichem Temperament das nötige Feuer. Nach der Pause, bei Prokofieffs D-Dur-Sonate, steht ihm das Vergnügen dann ins Gesicht geschrieben, seine Finger tanzen das Allegro förmlich, wie er auch Enescus „Impressions d'enfance“ verspielt interpretiert. Das Publikum schmunzelt.

„Alpine“ Violinsuite

Den Höhepunkt des Abends aber markiert die österreichische Erstaufführung der „Suite des Alpes“ aus der Feder des in Salzburg geborenen Christoph Ehrenfellner, der in dieser Auftragskomposition alpine Tanzmusik in moderne Klangwelten einbindet. Tjeknavorian kann mit dieser bravourös gemeisterten molekularmusikalischen Herkulesaufgabe alle Facetten seines technischen Könnens zeigen und an die Grenzen seines Instruments, nicht aber an die seiner eigenen Möglichkeiten gehen. Das beeindruckende Finale scheint Tjeknavorian regelrecht auf den Leib geschrieben: Beifall für Komponist und Interpret.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.