Salzburgs sanfte Kulturrevolution

Zukunftstaugliche Mixtur aus barocker Pracht und geistlichem Spiel: „Rappresentatione di Anima, et di Corpo“ in der Regie von Herbert Graf.
Zukunftstaugliche Mixtur aus barocker Pracht und geistlichem Spiel: „Rappresentatione di Anima, et di Corpo“ in der Regie von Herbert Graf. (c) Hildegard Steinmetz
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Während die Studenten tobten, wurden bei den Festspielen ganz vorsichtig Weichen gestellt. Über die Chronik des Jahres 1968 und ihre unvorhergesehenen Meilensteine.

Das Jahr der Studentenrevolte war auch das Jahr, in dem die Stadt Salzburg die wütenden Wiener Philharmoniker befrieden musste. Die Musiker waren in Sorge, ihren singulären Status im Rahmen der Festspiele zu verlieren, weil für die Konzerte immer wieder Gastorchester engagiert wurden. Das Vertrauen in das Festspieldirektorium sei durch diese Engagements „schwerstens erschüttert“, hieß es.

Ein Trostpflaster: Die Marktgasse hieß ab 1968 Wiener-Philharmoniker-Gasse; zum Ärger der Salzburger Bürger, in deren Sprachschatz sich die alte Bezeichnung noch lange halten sollte. Nicht zuletzt, weil an der Salzach jegliche Einmischung aus Wien traditionsgemäß als unerwünscht und die Festspiele lang als eine aus Wien (von Staatsoper und Burgtheater) importierte Störung des Jahreslaufs galten.
1968 war aber auch das Jahr, in dem die Festspiele ein bedeutsames Zeichen setzten. Ohne dass das zunächst auch nur zu erahnen gewesen wäre, gab man den Startschuss zu einer bedeutsamen Wende in der Interpretationsgeschichte!

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