Festspielkonzerte: Von Propheten, leichten Mädchen und dem heiligen Gelächter

Igor Levit garantiert Außerordentliches.
Igor Levit garantiert Außerordentliches. (c) Salzburger Festspiele / Marco Borrelli
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. Igor Levit brillierte mit einem intellektuell wie pianistisch anspruchsvollen Programm um Beethovens „Hammerklaviersonate“, Esa-Pekka Salonen führte die Philharmoniker mit kalter Präzision durch Effektstücke der älteren und jüngeren Avantgarde.

Igor Levit garantiert Außerordentliches. Außerordentliche Programme, außerordentliches Klavierspiel. Seinen Festspielabend widmete der russisch-deutsche Pianist Musik von Liszt und Beethoven, die den Gästen höchste Konzentration und Hingabe, ihm selbst technisch und inhaltlich schlicht alles abverlangte. „Kulinarisch“ war nichts an diesem Abend, nicht Liszts Metamorphosen von Themen aus Wagners „Parsifal“ und Meyerbeers „Prophet“; und schon gar nicht die „Hammerklaviersonate“, nebst einigen der späten Streichquartetten das wohl am wenigsten „zugängliche“ Werk Beethovens.

Wobei die klanglich-dynamische Schattierungskunst Levits schon den „Parsifal“-Motiven einen sanft-samtig schimmernden Glanz verlieh (als ob man die Bayreuther Akustik nach Salzburg verpflanzen könnte). Die Virtuosität in der Meyerbeer-Paraphrase, die Busoni vom originalen Orgelstück zu einer nahezu unspielbaren Klaviermonstrosität gemacht hatte, inspirierte Levit zu einer pianistischen Parforcetour: Geläufigkeits-Etüden, gekreuzt mit Klangfarbenorgien – im Dienste vollkommener Transparenz der übereinandergeschichteten Sinnebenen.

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