Mit großem Jubel und lautstarkem Missfallen wurde am Sonntag Jan Lauwers' erste Operninszenierung bei den Salzburger Festspielen bedacht.
Ein Rausch der Körper, ein Fest der Stimmen und Instrumente: Mit großem Jubel und lautstarkem Missfallen wurde am Sonntag Jan Lauwers' erste Operninszenierung bei den Salzburger Festspielen bedacht. Ein Opernregiedebüt, das keines war: Unter handfester Mithilfe von William Christie wandelte Lauwers Monteverdis "L'Incoronazione di Poppea" lieber in sein ureigenes Genre - die Performance.
Tanz, Musik, Gesang, Schauspiel stehen dabei gleichberechtigt auf der Bühne, ihr lustvolles, mitunter brutales, nicht immer schlüssiges Zusammenspiel im barocken musikalischen Gewand sorgt für große Lebendigkeit in der Bebilderung von Monteverdis erotischer sowie zutiefst unmoralischer Saga.
So wie Lauwers auf die meisten klassischen Elemente der Regie verzichtet, bleibt auch das Dirigentenpult leer - Christie hat sich in die Basso Continuo-Gruppe zurückgezogen. Resultat ist ein freies Spiel der solistischen Kräfte, sowohl im kleinen Orchester als auch unter den erstklassigen Sängern. Bejubelt wurden im Haus für Mozart allen voran "Poppea" Sonya Yoncheva und "Nerone" Kate Lindsey.
(APA)