Volkstheater: Shakespeare fürs junge Publikum

FOTOPROBE: ´DER KAUFMANN VON VENEDIG´
FOTOPROBE: ´DER KAUFMANN VON VENEDIG´(c) APA/HERBERT NEUBAUER
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Anna Badora inszenierte „Der Kaufmann von Venedig“ mit drei Shylocks. Das Publikum wählte bei der Premiere Anja Herden. Zu sehen ist viel Show und wenig Drama.

Würde man bei Shakespeares „Kaufmann von Venedig“ das heikle und durch die Zeiten immer wieder heiß umstrittene Thema Judentum ausblenden, bliebe ein Geschäftskampf. Das Fleisch, das der Geldverleiher Shylock dem venezianischen Kaufmann Antonio aus der Nähe des Herzens herausschneiden will, könnte auch für das Vermögen stehen, das Profitmacher und Spekulanten fasziniert, ihr Lebensnerv sozusagen. An der Börse geht es auch brutal zu, große Summen werden gewonnen oder verloren, wer verliert, fühlt sich todesmatt wie Antonio vor Shylocks Messer, wer gerettet wird, triumphiert lachend wie Antonio über Shylock.

Und was einst die Schifffahrt war, könnte heute die raffinierte Finanzwirtschaft sein. Darum steht auch „Banca Shylock“ auf der Bühne des Volkstheaters – und am Schalter sitzt Shylock höchstselbst. Das Business fordert den ganzen Mann. Auch das gilt unabhängig von Rasse, Hautfarbe und Herkunft.

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