In Klagenfurt taucht Dvořáks „Rusalka“ auf

(c) Karlheinz Fessl
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In Kärnten singen Nixen Tschechisch, und den Waldsee muss man sich in einem Kunstmuseum imaginieren.

Die Tatsache, dass die Märchenoper „Rusalka“ sozusagen gleichzeitig mit Sigmund Freuds „Traumdeutung“ entstanden ist, führt dazu, dass dieses Stück vermutlich nie wieder in einem entsprechend bilderbuchartigen Ambiente zu sehen sein wird. Es ist noch ein Glück, wenn eine Regisseuse wie Eva-Maria Höckmayr die Handlung nicht in einem Irrenhaus oder einer Fischkonservenfabrik ansiedelt, sondern – wie gerade modisch – in einer Gemäldegalerie. Da hängen Wald, See und Mondlicht, aber auch die Ballszene des Mittelakts zumindest an den Wänden (Bühne: Julia Rösler).

Die Überfrachtung der Szene mit Doppelgängern beschwört die Psychoanalyse, und diese versucht halt eine kümmerliche Antwort zu geben, wo die Kunst viele wichtige Fragen stellen könnte. Wenn man sie ließe. Wie auch immer: Im Stadttheater Klagenfurt wickelt man das Nixendrama halbwegs ab, wie es im Textbuch steht, denn Pumeza Matshikiza in der Titelpartie, Ursula Hesse von den Steinen als Hexe und fremde Fürstin sowie der Wassermann Martin Snells und der Prinz Robert Watsons sind allesamt spiel- und einsatzfreudig.

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