Pianistischer Kraftakt für Prokofieff

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Themenbild: Der Große Musikvereinssaal(c) Clemens Fabry
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Philharmonisches: Jubel für reines Prokofieff-Programm mit Pianist Denis Matsuev unter Valery Gergiev.

Das war eine hintersinnige Pointe, die der Pianist Denis Matsuev mit seinem Encore am Sonntag im zweiten philharmonischen Abonnementkonzert lieferte: „Automaticamente“, schreibt Anton Liadoff als Vortragsbezeichnung über seine „musikalische Schnupftabaksdose“, eine Petitesse, in der eine Spielzeugballerina Walzerpirouetten zu drehen scheint. Matsuev ließ gegen Ende die Kraft der Feder erlahmen, das Tempo verbreiterte sich immer weiter – und der letzte Schleifer erreichte gerade noch den Schlusston.

Nach Sergej Prokofieffs zweitem Klavierkonzert nahm sich das besonders witzig aus, ist dieses kapitale Werk doch deshalb gefürchtet, weil es dem Solisten nahezu unentwegt pianistische Höchstleistungen abverlangt: Jedes Anzeichen auch nur vorübergehender Schwäche würde sich katastrophal auswirken – ein Virtuosenstück im unbarmherzigsten Sinne. Erst post festum durfte die Spieluhr zauberhaft abbauen . . .

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