Ein veritables Festspielprojekt

dpa/dpaweb
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Zum Gedenkjahr transferierte man die konzertante Produktion der Kafka-Oper „Der Prozess“ von Gottfried von Einem aus Salzburg nach Wien – das Publikum jubelte.

Für manch einen Sommergast war es heuer die musikalisch überzeugendste Opernproduktion der Salzburger Festspiele. Nicht nur, weil keine unpassende Regie den Eindruck trübte, sondern weil Dirigent Nali Gruber als Spiritus rector der konzertanten Einstudierung der Kafka-Oper seines Lehrers Gottfried von Einem für eine mustergültige Aufführung sorgte. Die Konzerthausgesellschaft übernahm diesen „Prozess“ nun in nahezu identischer Sängerbesetzung nach Wien – und wieder ließ sich das Publikum in Bann schlagen.

Dem Werk war 1953 eine erfolgreiche Uraufführung bei den Salzburger Festspielen beschieden, doch geriet es angesichts der diktatorischen ästhetischen Reglements der Avantgarde-Vordenker in Vergessenheit. Erst die Öffnung unter dem Siegel der sogenannten Postmoderne machte eine Wiederbesinnung auf Musik möglich, deren Grundlage nach wie vor eine – wenn auch fantasievoll erweiterte – Dur-Moll-Tonalität bildet.

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