Zu Gast beim Prinzen Orlofsky

„Wir befreien Euridice“. Das erste ­Mitmachprojekt war ein Riesenerfolg.
„Wir befreien Euridice“. Das erste ­Mitmachprojekt war ein Riesenerfolg.Herwig Prammer
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Das Theater an der Wien zeigt ab Jänner ein neues Stück für Kinder: „Papagena jagt die Fledermaus“.

Papagena, die beste Vogelfängerin aller Zeiten, hat einen Einsatz: Gerade treffen die Gäste zur großen Geburtstagsparty von Prinz Orlofsky im Theater an der Wien ein, als alle Vorbereitungen schieflaufen. So verschwindet etwa die Krone vom Kopf des Prinzen. Die mysteriöse Fledermaus, die durchs Haus geistert, steht unter Verdacht . . .

Im Theater an der Wien ist ab 26. Jänner 2019 eine neue Produktion für Kinder zu sehen. „Papagena jagt die Fledermaus“ ist keine klassische Kinderoper, sondern vielmehr eine Mischung aus musikalischer Theaterführung und Mitmachtheater. Kreativer Kopf dahinter ist Anna Katharina Bernreitner. Die 32-Jährige hat bereits für die Jeunesse verschiedene Kinderkonzepte entwickelt und im Vorjahr ein erfolgreiches Kinderopernprojekt am Theater an der Wien umgesetzt: „Wir befreien Euridice“.

„Das neue Stück ist ähnlich angelegt, die jungen Zuseher gehen durch das Opernhaus und sehen dadurch Räume, die sie sonst nicht sehen. Es gibt verschiedene Stationen, wo musiziert wird oder wo die Kinder selber etwas einstudieren sollen,“ berichtet Bernreitner. Eine zusätzliche Idee macht das Stück noch lebendiger: Die Zuseher werden in zwei Gruppen geteilt, die entweder dem Prinzen Orlofsky oder Papagena folgen. Schon beim Kartenkauf kann man sich für eine der beiden Gruppen entscheiden: Die Musik, die bei der Papagena-Gruppe zu hören ist, ist Mozart-lastiger, jene bei der Prinzen-Gruppe Strauß-lastiger. „Man erlebt also gar nicht alles bei einer Vorstellung“, berichtet Bernreitner.

Oper im Freibad

Die zwei Gruppen werden jeweils von Sängern, Chor und Musikern begleitet. Einige Stationen gibt es, wo die Gruppen aufeinandertreffen. Die Originalmusik wurde für die Ensembles arrangiert, die Texte der Arien, Duette oder Sextette wurden von Bernreitner teilweise umgedichtet. „Wir haben ein Bläseren­semble und ein Streicherensemble. Die wechseln aber zwischen den Gruppen.“ Die Reise führt durch verwinkelte Gänge, versteckte Räume, verschiedene Foyers, die Unterbühne und schlussendlich auf die große Bühne des Theaters an der Wien.

Anna Katharina Bernreitner hat ein Faible für ungewöhnliche Orte: Daher hat sie nach ihrem Regiestudium in Wien (bei Reto Nickler) das Künstlerkollektiv „Oper rund um“ gegründet. Dessen Ziel ist es, Oper lebendig zu machen und dort unter die Leute zu bringen, wo sie am wenigsten erwartet wird. Etwa in einer Gärtnerei, einem Freibad, in einer Apotheke oder als überraschendes Pop-up an öffentlichen Plätzen in ganz Wien. „Wir suchen uns einen Ort und machen eine Opernbühne daraus“, sagt Bernreitner.

Tipp

"Papagena jagt die Fledermaus". 26. 1. (11 und 14Uhr), 27. 1. (11, 14 und 17Uhr), 23. 2. (11 und 14Uhr), 24. 2. (11, 14 und 17Uhr). www.theater-wien.at

("Die Presse-Kulturmagazin", 19.10.2018)

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