Kindlicher Blick auf Arthurs Reich

In der Inszenierung von Sven-Eric Bechtolf und Julian Crouch wird Purcells Semi-Oper eine Art Bilderbuchgeschichte als Rahmenhandlung hinzugefügt.
In der Inszenierung von Sven-Eric Bechtolf und Julian Crouch wird Purcells Semi-Oper eine Art Bilderbuchgeschichte als Rahmenhandlung hinzugefügt.APA/HERWIG PRAMMER
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Henry Purcells „King Arthur“: Die Gründungslegende des Britischen Weltreichs wurde als Musiktheaterunterhaltung mit mahnendem Kontrapunkt inszeniert.

Nein, der Brexit wird nicht erwähnt. Und die heidnischen Sachsen, die gegen den christlichen König Artus zu Felde ziehen, müssen auch gottlob nicht sächseln. Aber sonst muss man in Sven-Eric Bechtolfs und Julian Crouchs märchenhafter, opulent-ironischer Inszenierung des „King Arthur“ von Henry Purcell und seinem Textdichter John Dryden nahezu mit allem rechnen: Obwohl sie zwischen Theaterdonner und Ulk à la Monty Python mit allerlei Schauwerten prunkt, bricht sie nicht unter dem eigenen bunten Plunder zusammen.

1691 uraufgeführt, zählt das Stück zur Gattung „Semi-opera“: Die darin gepflegte populäre Vermischung von Musik und Gesang, Schauspiel und Tanz sollte das Unterhaltungstheater erst viel später wieder in Operette und Musical verwirklichen – wobei hier nur Episodenrollen gesungen werden, die Hauptpersonen aber sprechen.

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