Da kann Wien keiner dreinreden

Jongmin Park und Olga Bezsmertna: Figaro und Gräfin aus dem Ensemble auf Festspielniveau.
Jongmin Park und Olga Bezsmertna: Figaro und Gräfin aus dem Ensemble auf Festspielniveau.Staatsoper/M. Pöhn
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Woran, wenn nicht an Aufführungen von Mozarts Da-Ponte-Opern sollte abzulesen sein, wie es um die Ensemble-Kultur im heimischen Opernleben bestellt ist?

Die Staatsoper demonstriert, was das mittlerweile nur noch in Wien wirklich extensiv gepflegte Repertoiresystem kann: Die Zeit zwischen illustren Stargastspielen in italienischen Straßenfegern füllt man mit Aufführungsserien von Mozart-Opern. Die galten in früheren Zeiten als wichtigste Trumpfkarte wienerischer Musiktheaterkultur. Dann kamen Jahre der Vernachlässigung, bis man den viel gerühmten Mozart-Stil nur noch vom Hörensagen kannte. Dass das Staatsopern-Ensemble wieder einmal imstande sein könnte, Mozart auf allerhöchstem Niveau quasi im Alleingang aufzuführen, hätte man sich noch vor zehn Jahren nicht träumen lassen.

Doch dieser Tage geht ein festspielreifer „Don Giovanni“ über die Bühne, in dem die Haussänger auf Augenhöhe mit Stargästen agieren. In der Woche davor war ein „Figaro“ zu erleben, in dem ausschließlich Ensemblemitglieder höchstes vokales Niveau demonstrierten. An beiden Abenden zeigt sich überdies, wie die viel verlästerten Inszenierungen Jean-Louis Martinotys sich als stimmige Folie für amüsant-hintergründige Abende bewähren.

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