Weltklassetrio kleidet Bach neu ein

Modellhaft: Das Trio Zimmermann mit Bach und Schönberg.

Warum nicht ein für ein Instrument erdachtes Meisterwerk auch anderen zugänglich machen? Das war die Überlegung des Geigers Dimitry Sitkovetsky, als er vor Jahrzehnten seine Transkription von Bachs Goldberg-Variationen für Streichtrio vorlegte. Hat diese Bearbeitung die Eigenheiten des Klavieroriginals wirklich abgebildet? Das zurzeit führende Streichtrio, das Trio Zimmermann, entschied sich zu einer neuen Version.

Wie bereits die ersten Takte gezeigt haben, vermag diese Übertragung Bachs Klavierpartitur text- und sinngetreuer abzubilden als jene Sitkovetskys. Mehr noch: Die unterschiedlichen Farben der Instrumente lassen die differenzierten polyfonen Linien der einzelnen Variationen meist farbiger zum Ausdruck kommen, als es auf einem Tasteninstrument möglich wäre. Noch dazu, wenn man diese Herausforderung mit so nachtwandlerisch sicherer Perfektion, tonlicher Brillanz und emotionaler Übereinstimmung realisiert wie die drei Weltklassemusiker. Selbst diese bis ins letzte Detail ausgefeilte, an Spannung nie erlahmende Interpretation konnte aber nicht ganz vergessen machen, dass sich die eine oder andere Variation (etwa 23., 28. oder 29.) auf dem Cembalo oder Klavier überzeugender ausnimmt.

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