„Dantons Tod“: Die Revolution in spannenden 90 Minuten

(c) Wiener Staatsoper
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Gottfried von Einems „Dantons Tod“ als starker heimischer Beitrag zum 150-Jahr-Jubiläum der Staatsoper.

Die Premiere war im Vorjahr eine gelungene Ehrenrettung, nun erweist Gottfried von Einems Büchner-Oper „Dantons Tod“ in teilweise veränderter Besetzung im Repertoire ihre eminente Schlagkraft. Die Szenen verdichten sich unter Michael Boders straffer Führung zum atemberaubenden Revolutionspandämonium, in dem jegliche subjektive menschliche Regung zwischen den Attacken der aufbegehrenden Chormassen zerrieben wird.

Da spielt der Staatsopernchor, angefeuert von vorschriftsmäßig aggressiven philharmonischen Attacken, seine große Rolle. Nur einer wirkt ganz irreal-traumverloren im tosenden Hexenkessel: der Robespierre von Thomas Ebenstein, dessen magischer Auftritt von Josef Ernst Köpplinger auch entsprechend inszeniert wurde. Die Menschen weichen fasziniert zurück vor der geradezu außerirdisch unwirklichen Heilsbotschaft – hinter der doch beinhartes Kalkül steckt.

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