Die alten Mythen leben. Aber wie können wir damit umgehen?

Medusas Blick tötet. Das Schlangenhaupt – wie hier bei Caravaggio – ist mythologisch jüngeren Ursprungs.
Medusas Blick tötet. Das Schlangenhaupt – wie hier bei Caravaggio – ist mythologisch jüngeren Ursprungs.Getty Images
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Nicht nur bei Festspielen konfrontiert uns die Oper fortwährend mit antiken Erzählungen und deren Umformungen. Immer weniger Menschen können damit etwas anfangen. Aber alle sind fasziniert.

Vorige Woche Medea, heute Oedipus, übermorgen Orpheus – die Mythen lassen uns nicht in Ruhe. Zwar hat der Zeitgeist längst jeglichem klassischem Bildungsideal den Garaus gemacht, das uns das Verständnis für die Grundlagen des antiken Denkens verschaffen würde. Aber wer Opern- und Festspielhäuser besucht, den bannt der Medusenblick der alten Tragödien-Stoffe regelmäßig. Nun suchen wir nach letzten Strohhalmen einstiger Deutungshoheit.

Wobei wir mit Mord und Totschlag jeglicher Ausprägung wohlvertraut sind. Vom Eifersuchts- bis zum Ritualmord reicht die Palette unserer täglichen Krimi-Versorgung, der die Oper durchaus als Vorbild dient: Vier Tote und eine Folterszene in „Tosca“ empfindet kein Opernfreund als unmäßig im Rahmen einer Abendunterhaltung bei schönen Melodien.

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