Philharmonische Klänge für Mozarts „Gärtnerin aus Liebe“

Das Meisterorchester betreute über den Sommer wieder jugendliche Opern-Arbeit.

Es ist der spezielle philharmonische Klang, in den Nachwuchsmusiker im Rahmen der Angelika-Prokopp-Sommerakademie von Mitgliedern des Wiener Orchesters eingeführt werden. Zum Finale wurde mit Wiener Gesangsstudenten im Konzerthaus Mozarts „Finta giardiniera“ semikonzertant aufgeführt. Am Dirigentenpult sorgte Sándor Károlyi mit Gefühl für Dynamikabstufungen und die Stilpluralität von Mozarts Frühwerk für homogenen Klang, der die Instrumentengruppen harmonisch ineinanderfließen ließ – wenngleich manchmal etwas Zurücknahme des engagierten Spiels zugunsten der Stimmen gut getan hätte.

Mittels Haarreifen verwandelte Regisseur Iliya Roitman die Musiker in Blumen, die von der vermeintlichen Gärtnerin gegossen werden. Eine Tür mit wechselnden, als Fenster fungierenden Bildern und eine Treppe genügten als Bühnenbild. Man konzentrierte sich vor allem auf die gesanglichen Leistungen.

Die konnten sich hören lassen. Zwar füllten nicht alle ihre Partie durchgängig aus, aber jeder hatte seine Sternstunde. Anastasia Michailidi als Arminda ließ von Beginn an mit rundem Klang aufhorchen, ebenso Joan Folqué als Contino Belfiore. Misaki Morinos Sandrina agierte anfangs durch ihr rollenbedingtes Versteckspiel auch stimmlich gehemmt, gefiel aber später dank klarem Klang.

Veronika Seghers als darstellerisch agile Serpetta und Sreten Manojlović (Nardo) holten sich wie Muratcan Atam als Don Anchise die Lacher. Anna Tiapkina war ein stattlicher Ramiro. So viel Spielfreude macht jede Diskussion über die verworrene Handlung obsolet. (tst)

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