Architekt Hans Hollein ist tot

AUSTRIA ARCHITECTURE HOLLEIN
AUSTRIA ARCHITECTURE HOLLEIN(c) APA/EPA (ROLAND SCHLAGER)
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Hans Hollein war Künstler, Designer und Weltstar der Architektur. Er wurde 80 Jahre alt.

Der österreichische Architekt, Künstler, Designer und Ausstellungsgestalter Hans Hollein ist heute früh 80-jährig nach langer, schwerer Krankheit gestorben. Hollein hatte schon Ende März aufgrund einer Lungenentzündung an den offiziellen Feierlichkeiten zu seinem Geburtstag nicht teilnehmen können. Österreichs einziger Träger des renommierten Pritzker-Architekturpreises war ein Weltstar der Architektur.

Mit seinem Wiener Büro hat Hollein weltweit beeindruckende Bauten geschaffen und auch hierzulande an prestigeträchtigen Orten wie dem Stephansplatz Statements gesetzt. Er baute unter anderem in New York (Richard L. Feigen Gallery), in Mönchengladbach (Städtisches Museum Abteiberg), in Teheran (Museum für Glas und Keramik), in Frankfurt (Museum für Moderne Kunst, Eröffnung), Berlin (Österreichischen Botschaft, Eröffnung) und Clermont-Ferrand ("Vulcania"-Museum)

Hans Holleins Haas-Haus am Stephansplatz in Wien
Hans Holleins Haas-Haus am Stephansplatz in Wien(c) imago stock&people (imago stock&people)

Sein erstes Wiener Prestigeprojekt, vom damaligen Bürgermeister Helmut Zilk (SPÖ) durchgesetzt, führte ihn mit dem als Konsumtempel der Postmoderne ausgeführten Haas Haus gleich in das Herz der Stadt, auf den Stephansplatz.

In Wien hat er vergleichsweise spät weitere größere Bauten realisiert: Den Media-Tower am Wiener Schwedenplatz von 2001 krönt eines der für Hollein charakteristischen Flugdächer. Der den Albertina-Vorplatz beschirmende und zerschneidende "Soravia Wing", der 2003 entstand, trägt ebenso seine Handschrift wie der Hilton-Umbau und das Bürohaus "Die Welle" in unmittelbarer Nähe des Hotels.

Holleins Karriere begann mit Paukenschlag

Hans Hollein wurde am 30. März 1934 in Wien geboren. 1956 erwarb er ein Diplom der Wiener Akademie der bildenden Künste. Ab 1964 betrieb er ein Architekturbüro, das mit einem Paukenschlag startete: 1965 erhielt er für die Gestaltung der 16 Quadratmeter großen Kerzenboutique "Retti" am Kohlmarkt in Wien-Innere Stadt den mit 25.000 Dollar dotierten Reynolds-Preis.

Als Designer hat Hollein Möbel und Türklinken ebenso entworfen wie Konzertflügel, er war als Ausstellungsgestalter (u.a. für "Traum und Wirklichkeit") und Bühnenbildner (etwa für Schnitzlers "Komödie der Verführung" am Burgtheater) tätig.

Als Vorsitzender des Fachbeirats für Stadtplanung und Stadtgestaltung, Universitätsprofessor, Direktor der Architektur-Biennale Venedig (1996), Österreich-Kommissär der Kunstbiennale Venedig (1978-90) und Präsident des Österreichischen Kunstsenats hatte er weit über das eigene Bauen hinaus auf die kulturellen Belange seiner Heimat Einfluss.

Die Trauerfeier für Hollein findet am 5. Mai um 11.00 Uhr statt. Er wird am Friedhof Hietzing begraben.

(Red./APA)

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