Die Galerieroutine bürsten zwei ungewöhnliche Fotoveranstaltungen gegen den Strich.
Unter dem Titel „Durchatmen“ kündigt die Anzenberger Gallery ihre nächste Ausstellung an. Faktisch setzt Regina Anzenberger damit aber einen Schritt, der vielleicht mehr Mut verlangt als viele der Projekte, die sie in 26 Jahren Galerie- und Agenturtätigkeit realisiert hat: Die Fotogaleristin gewährt Einblick in ihr eigenes künstlerisches Schaffen. Fotografie spielt darin, nicht überraschend, eine zentrale Rolle, sowohl in analoger als auch digitaler Form. Regina Anzenbergers motivisches Interesse gilt dabei vor allem Verdichtungen, wie sie sich in der Natur finden, Büschen, Baumformationen, aber auch Gestrüpp oder Lianengewirr. Sparsame Überzeichnungen, Schriftelemente und Materialcollagen verweisen auf die Herkunft des Werks aus der experimentellen Malerei. Fotokunst für alle zeigt die Christine-König-Galerie in Form einer Präsentation der neuen, von Margherita Spiluttini gestalteten 80-Cent-Briefmarke. Ganz in Schwarz-Weiß ist sie ein Paradebeispiel für Spiluttinis präzise Beobachtung der Überformungen der Natur durch den Menschen mittels Bauten und Architektur (1040 Wien, Schleifmühlgasse 1A; 8. 2. um 18 Uhr).
Anzenberger Gallery. „Durchatmen“ (1100 Wien, Absberggasse 27; 9. 2.–1. 4.).