Die Darstellung des menschlichen Körpers ist für Jarosław Bauć ein Vehikel, um sich mit Grundsatzfragen der Malerei zu beschäftigen.
Waren ihm in seinem Frühwerk Körperbilder ein Anlass für die Analyse von Farbe, Komposition und Figur, richtete sich sein Fokus über die Jahre mehr und mehr auf das traditionsbehaftete Thema Porträt. Damit ging zum einen die Reduktion der Farbigkeit auf die Rosapalette einher. Zum anderen kam die Frage der Repräsentation ins Spiel, die er 2006 mit einem Zyklus elisabethanischer Porträts ironisch auf die Spitze trieb. „Ich bin der Maler der Familie“ kommentiert der polnische Künstler seine neueste Werkgruppe „Family portrait“. Pate standen ihm die Mitglieder der Familie von Baućs Galeristin Kasia Sandhofer, mit der eine lange Freundschaft besteht. Der Verweis auf die jahrhundertealte Familiengeschichte der Sandhofers und damit auf das im 21. Jahrhundert längst obsolete Wechselspiel von Künstler, Patron, Auftraggeber wird zum Trigger für die Auslotung (kunst-)historischer, künstlerischer und psychologischer Aspekte der Kunstproduktion mit den Mitteln der abstrakten Malerei.
Galerie Sandhofer. „Jarosław Bauć. Familien-Porträts“ (5020 Salzburg; Dietrichsteinstraße 6a/12, 25. 8.–15. 9.)