150 Jahre Angewandte: In Zukunft hängt der Himmel voller Weibel

Hier zeichnet ein Roboter die Marsoberfläche. Exakter als ein Mensch es könnte, natürlich. (Robotlab von Matthias Gommel, Martina Richter, Jan Zappe, 2014) Aber wen überrascht das noch?
Hier zeichnet ein Roboter die Marsoberfläche. Exakter als ein Mensch es könnte, natürlich. (Robotlab von Matthias Gommel, Martina Richter, Jan Zappe, 2014) Aber wen überrascht das noch? (c) Kristina Satori/MAK
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Im MAK zeigt man in der großen Halle eine sehr gelungene, lebendige Jubiläumsausstellung der einflussreichen Kunsthochschule. Im ersten Stock betätigt Angewandte-Veteran Peter Weibel sich einmal mehr als Wahrsager.

Die älteste ist sie wirklich nicht, die Wiener Universität für angewandte Kunst, das zeigt, fast ein wenig boshaft, das Jubiläum, das gerade heuer auch die Akademie der bildenden Künste angesetzt hat: 325 Jahre. Seit Gründung. Dagegen ist die Angewandte ein Teenie! 150 Jahre ist es erst her, dass Kaiser Franz Joseph zur Feder griff und „Ich genehmige die Gründung einer Kunstgewerbeschule“ zu Papier brachte. Dieser Brief, das erste Stück der großen Geburtstagsausstellung in der großen Halle des Nachbarn, des Museums für angewandte Kunst, mit dem die Angewandte in Wien traditionell verwechselt wird, war zumindest aufgelegt. (Natürlich hängen die zwei Institutionen zusammen, sie waren eine Art erster Cluster, aus dem die österreichische Industrie ästhetische Brillanz beziehen sollte.)

Bis auf dieses kaiserliche Schreiben ist die von Patrick Werkner (Sammlungs- und Archivleiter der Angewandten) und MAK-Kustodin Elisabeth Schmuttermeier aus den beiden Beständen zusammengestellte Ausstellung allerdings wenig vorhersehbar. Was natürlich wunderbar ist – und vor allem, wie Schmuttermeier betonte, den Ausstellungs-Architekten von BWM zu verdanken ist, die statt Chronologie Enzyklopädie vorschlugen. Das belebt ungemein. Man schlendert von Geschichte zu Geschichte, von Namen zu Namen, vor und zurück in der Zeit.

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