Die in den USA lebende serbische Performance-Künstlerin Marina Abramović bekam gestern in Wien einen Preis und eröffnet eine Ausstellung. Mit uns sprach sie über Ängste, ihr Gehirn und vermisste den Sex.
Interviews mit Marina Abramović sind nicht vorhersehbar. Obwohl man sie penibel durchtakten muss, weil – sie ist ein Star, einer der wenigen im bildenden Kunstbetrieb. Dementsprechend selten ist sie in Wien, alle Jahre wieder bei ihrer Wiener Stammgaleristin, Ursula Krinzinger. Da gibt es dann zwei, drei halbstündige Interview-Slots, die man sich auch noch teilen muss. Was tut man also? Noch dazu, wo man weiß, dass diese Künstlerin, die ihre Selbstbeherrschung perfektioniert hat wie niemand davor, die 2010 im MoMA 700 Stunden regungslos wildfremden Menschen gegenübersaß, um „Energie auszutauschen“, nur die „großen“ Fragen interessieren?
Also, keine Details. Werden Sie überleben? 2020 wollen Sie sich – die US-Medien waren gerade voll davon – bei Ihrer Ausstellung in der Royal Academy London unter Strom setzen, von einer Million Volt las man. Mit Blitzen aus Ihren Händen wollen Sie dann eine Kerze auslöschen.