Florentina Pakosta: „Frauen stehen ganz am Anfang“

Pakosta spiegelt sich in ihrem Atelier in Wien Kagran vor einem ihrer Balkenbilder. Früher waren hier rundherum Felder. Heute brausen die Autos vorbei.
Pakosta spiegelt sich in ihrem Atelier in Wien Kagran vor einem ihrer Balkenbilder. Früher waren hier rundherum Felder. Heute brausen die Autos vorbei.(c) Clemens Fabry
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Heute eröffnet in der Albertina die Retrospektive von Florentina Pakosta. Im Interview erzählt sie über weibliche und männliche Kunst. Und ihre abstrakten Aggressionen.

Sie werden heuer 85. Viele Künstlerinnen Ihrer Generation wollten nicht Feministinnen genannt werden, sie führten noch einen anderen Kampf, wollten als „Künstler“ ernst genommen werden. Wie halten Sie es?

Pakosta: Natürlich, ich bin doch eine Frau. Aber es gibt verschiedene Formen des Feminismus und manche passen mir nicht. Doch seit die Frauen berufstätig sind und die Antibabypille nehmen, hat sich viel verändert. Ich habe noch erlebt, dass eine Frau erst dann eine Frau war, wenn sie geheiratet hat. Davor war sie ein Fräulein. Ich bin ja selbst eines, wenn auch ein älteres. (Lacht.) Nach meinem Studium, das muss man sich vorstellen, konnte ich damals als Frau weder Künstlerhaus noch Secession beitreten. Bei ersterem stand das in den Statuten, bei zweiterem hat es bei Frauen geheißen – Aufnahmesperre. Damals passierte mir auch, dass in einer Galerie jemand ein Bild von mir kaufen wollte und er es dann nicht tat, als er erfuhr, dass es von einer Frau ist. Weil Kunst von Frauen keine Wertsteigerung erfahre. Solche Situationen wiederholen sich heute nicht mehr so leicht.

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