Pinke Ornamente über Hakenkreuz: Neue Banksy-Graffiti in Paris

Banksy-Street Art in Paris
Banksy-Street Art in ParisAPA/AFP/PHILIPPE LOPEZ
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Sechs neue Graffiti finden sich an Hauswänden in Paris - und auch in der Nähe der Sorbonne wurde ein mutmaßlicher Banksy entdeckt.

Der britische Street-Art-Künstler Banksy hat offenbar neue Spuren hinterlassen: Sechs Graffiti, die über das Wochenende an Hauswänden in Paris entstanden sind, sollen von dem anonymen Künstler stammen. Man kann das Motiv wohl als Kritik an der Flüchtlingspolitik der französischen Regierung sehen.

Eines der Bilder entstand in der Nähe eines ehemaligen Flüchtlingsaufnahmezentrums im Norden von Paris. Es zeigt ein dunkelhäutiges Mädchen, das ein Hakenkreuz mit einem rosafarbenen Muster überpinselt. Seit die Aufnahmeeinrichtung im März geschlossen wurde, campieren hunderte Flüchtlinge an Kanälen und unter Autobahnbrücken im Freien - auch am Sonntag schliefen einige Migranten nahe dem Graffiti.

Handschrift aus den 2000er-Jahren

Auch in der Nähe der Sorbonne-Universität wurde ein mutmaßlicher Banksy entdeckt: Das Kunstwerk zeigt einen Mann, der eine Säge hinter seinem Rücken versteckt und einem Hund einen Knochen hinhält - dem Hund fehlt ein Stück seines Vorderbeins.

Banksy, der seine Identität bisher geheim hält, hat die Kunstwerke nicht angekündigt oder kommentiert. Experten gehen dennoch davon aus, dass sie von ihm stammen. "Das ist absolut der Stil von Banksy aus den 2000er-Jahren", sagt der Kunsthistoriker Paul Ardenne. "Es hat eine besondere Handschrift, die Farbe, die Verwendung von Fotos und deren grafische Umwandlung: Entweder ist es ein Banksy oder eine sehr gute Kopie."

Nach Bekanntwerden der neuen Motive begann in Paris nun die Jagd auf die Bilder: In sozialen Netzwerken suchen User nach den Adressen der Kunstwerke. Banksy ist der prominenteste Street-Art-Künstler der Welt, seine Werke zieren zahlreiche Hauswände weltweit. Bereits 2015 hatte er Kritik am Umgang Frankreichs mit Flüchtlingen in einem Kunstwerk zum Ausdruck gebracht: In der Nähe des berüchtigten Flüchtlingscamps, dem "Jungle" von Calais, hinterließ er ein Bild, das Apple-Gründer Steve Jobs - selbst Sohn syrischer Einwanderer - auf der Flucht zeigt. In der Hand hält er einen Computer.

(c) imago/ZUMA Press (imago stock&people)

(APA)

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