Auf dem Graben geht die Idylle in die Brüche

Die italienische Künstlerin Monica Bonvicini vor ihrem „Abschiedsgruß“ an Wien, der zwischen Meinl und Nobeljuwelier aufragenden Installation „All Day Night Smoke“. Sie zeigt von Naturkatastrophen zerstörte Einfamilienhäuser.
Die italienische Künstlerin Monica Bonvicini vor ihrem „Abschiedsgruß“ an Wien, der zwischen Meinl und Nobeljuwelier aufragenden Installation „All Day Night Smoke“. Sie zeigt von Naturkatastrophen zerstörte Einfamilienhäuser. (c) APA/HERBERT-PFARRHOFER (HERBERT-PFARRHOFER)
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Kunst im öffentlichen Raum. Ab heute steht auf dem Graben eine andere „Werbetafel“, eine massive Skulptur aus Beton, Eisen und Acryl von Monica Bonvicini. Mit den Bildern von Naturkatastrophen macht sie ein weites Assoziationsfeld auf.

Diese prominente Arbeit am prominentesten Ausstellungsort, den Wien zu bieten hat, wirkt fast wie ein Abschied mit Knalleffekt von Monica Bonvicini. 1965 in Venedig geboren, ist sie eine der berühmtesten Installationskünstlerinnen der Gegenwart. 15 Jahre lang hat sie die Klasse für performative Kunst und Bildhauerei an der Wiener Akademie der Künste geleitet, wo sie sich eigentlich zur Ruhe hätte setzen können als pragmatisierte Lehrkraft. Doch Bonvicini ist noch keine gelernte Österreicherin, dafür lebt sie wohl schon zu lang in Berlin – sie hatte eben „Lust auf Veränderung“, sagt sie.

Wir stehen am Anfang des Grabens. Zwischen Meinl und Nobeljuwelier ragt „All Day Night Smoke“, die bereits neunte hier realisierte Intervention der Wiener Organisation Kunst im öffentlichen Raum, auf: Auf einem Betonsockel stehend, auf eine Eisenstange montiert, prangen wie bei einem amerikanischen Billboard zwei Bilder. Sie sollen mit den anderen Werbetafeln konkurrieren, meint Bonvicini. Es sind große Reproduktionen von zwei ihrer Zeichnungen, die sie seit 2008 mit schwarzem Acryllack und Spray nach Fotos anfertigt: Motive sind von Naturkatastrophen zerstörte Einfamilienhäuser, vorwiegend in den USA.

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