Kampf den Touristengruppen: Uffizien schlagen 70 Euro auf

Mehr als zwei Millionen Menschen pro Jahr besuchen die Uffizien in Florenz.
Mehr als zwei Millionen Menschen pro Jahr besuchen die Uffizien in Florenz.(c) imago/photothek (Michael Gottschalk/photothek.net)
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Touristengruppen vertreiben einzelne Besucher. Der Direktor der Uffizien in Florenz (und künftige Direktor des KHM) führt einen Aufschlag ein, um ihre Zahl zu senken.

Uffizien-Direktor Eike Schmidt lässt sich so einiges einfallen, wenn es um den Ticketverkauf geht. So prüft er den Einsatz personalisierter Eintrittskarten, um dem Handel mit weiterverkauften, oft doppelt so teuren Tickets vorzubeugen. Oder stellt sich gegen Touristengruppen.

Um deren Zahl im Florentiner Museum zu reduzieren, setzt er nun einen Zuschlag ein. Ab 1. März 2019 müssen Gruppen von mehr als 15 Besuchern einen Zuschlag von 70 Euro zahlen, wenn sie die Uffizien betreten wollen, berichteten italienische Medien. Der Grund: "Wir haben festgestellt, dass an Tagen mit vielen Touristengruppen die Zahl der einzelnen Besuchern um 33 Prozent sinkt", sagte Schmidt.

Der Uffizien-Direktor, der ab November 2019 zum Kunsthistorischen Museum in Wien wechselt, nimmt sich ein Beispiel am Louvre, der ebenfalls einen Zuschlag für Gruppen eingeführt hat. Schmidt hofft, dass mit dieser Maßnahme die Zahl der Touristengruppen sinken wird. Die Uffizien erlauben derzeit nicht den Zugang von Gruppen mit über 25 Besuchern.

Um das Leben von Touristen zu erleichtern, haben die Uffizien in Florenz mit der Universität der mittelitalienischen Stadt L'Aquila einen Algorithmus entwickelt, mit dem die Wartezeiten vor dem Eingang des Museums drastisch verkürzt werden sollen. Dank des neuen Systems sollen die Wartezeiten aufgrund mehrerer Faktoren - darunter Jahreszeit und Wetter, Gruppen, die bereits einen Museumsbesuch gebucht haben, sowie Tageszeit - zuverlässig berechnet werden. Das System wird ab der zweiten Jahreshälfte 2019 eingeführt.

Sandro Botticellis "Geburt der Venus" ist eine der Hauprattraktionen der Sammlung. Daneben: Eike Schmidt.
Sandro Botticellis "Geburt der Venus" ist eine der Hauprattraktionen der Sammlung. Daneben: Eike Schmidt. ALBERTO PIZZOLI / AFP / pictured

(Ag./Red.)

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