Nicht nur Schuld

„Hofzwerge“ aus dem Königtum Benin.
„Hofzwerge“ aus dem Königtum Benin.APA/ROLAND SCHLAGER
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Neue Grenzen, keine Dokumente: Warum Restitution afrikanischer Kunst schwierig bis unmöglich ist.

Der Anspruch ist hoch im Bericht, den die französische Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy und der senegalesische Ökonom Felwine Sarr am Freitag ihrem Auftraggeber, dem französischen Präsidenten, übergeben haben: Sie wollen nicht nur eine Neudefinition des nationalen Kulturerbes, um den Weg für Rückgaben freizumachen. Viel brisanter ist eine andere Forderung: Jedes Objekt, das ohne ausdrückliche oder zumindest sehr wahrscheinliche Einwilligung der Eigentümer oder Hüter mitgenommen wurde, solle afrikanischen Staaten zurückgegeben werden, die es beanspruchen.

Jedes Ding also, das etwa in den Besitz eines Forschers, Beamten, Soldaten oder Missionars geriet, dann weitervererbt, verschenkt oder verkauft wurde, wäre betroffen: Sofern nicht glaubhaft gemacht werden kann, dass der Besitzerwechsel beiderseits freiwillig erfolgte. Genau dies aber wird mangels Dokumenten kaum je möglich sein.

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