Habsburgs Kunst wandert weiter

Francesca Habsburg
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Erst zog Francesca Habsburg ihre Sammlung zeitgenössischer Kunst aus Wien ab. Jetzt ist ihr Deal mit Prag geplatzt. Die Zukunft der TBA21 liegt in Madrid und Venedig.

Vor einem Jahr kündigte Francesca Habsburgs Stiftung TBA21 groß an, demnächst mit dem Nationalmuseum Prag zu kooperieren. Ein Großteil ihrer Sammlung zeitgenössischer Kunst sollte dem Haus für fünf Jahre geliehen werden. Damit endete zugleich ihr Engagement in Wien: Von 2012 bis 2017 bespielte die Stiftung das ehemalige Atelier von Gustinus Ambrosi im Augarten, hier baute etwa Ólafur Elíasson erstmals gemeinsam mit Flüchtlingen seine „Green Lights“, mit denen er seither durch die Welt tourt.

Die Abschiedsausstellung widmete Habsburg aber schon ihrem neuen Thema: der Bewahrung der Ozeane. Damit wird sie in Zukunft in Venedig präsent sein: Der Bürgermeister der Lagunenstadt überlässt ihr die historische Kirche San Lorenzo unweit des Arsenale-Geländes. Statt einer Miete finanziert Habsburg die Renovierung und ein temporäres Programm. Ihre Sammlung allerdings findet dort keinen Platz, dafür suchte Habsburg nach Alternativen.

So kam es zur 2017 verkündeten Kooperation mit Prag. Als Ausstellungsort für die oft raumfüllenden Werke wurde das Palais Salm genannt. Aber die Räume im klassizistischen Palastgebäude blieben leer. Auf „Presse“-Nachfrage sendet das Museum eine kurze Erklärung: Statt der Sammlungsaufstellung seien ab Herbst 2018 „strategische Installationen von zentralen Werken der TBA21-Sammlung“ geplant, verbunden mit einer Bildungsinitiative, heißt es darin. Aber auch dieses Projekt scheint gescheitert, noch ist kein einziges dieser Werk aufgestellt worden. Im Gegenteil, am 2. Dezember eröffnete hier der erste Teil der Reihe „Salm Modern“, eine Kooperation mit der Staatlichen Kunstsammlung Dresden und der privaten Sammlung Hoffmann Berlin, die ihre rund 1200 Werke 2018 dem Dresdner Museum geschenkt hatte.

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