Otto Croy: Es liegt auf der Hand.

Wie kam das Foto in das Buch?

Was uns heute so selbstverständlich erscheint, war Mitte des 19. Jahrhunderts eine technische Schwergeburt, begleitet von Exzentrikern, Sammlern, Enzyklopädikern.

Es gibt niemanden von derartigem Fachwissen (und derart bissigem Humor) in puncto Fotografiegeschichte Österreichs wie Monika Faber. 1999 gründete die Kunsthistorikerin die Fotosammlung der Albertina, die mittlerweile 115.000 Schätze zählt. 2011 verließ sie das Haus dann aber, um effizient und eigenbestimmt, mit einem privaten Mäzen im Hintergrund, arbeiten zu können: im von ihr eigens geschaffenen Photoinstitut Bonartes, beheimatet an nobler Adresse im ersten Wiener Bezirk. Mittlerweile ist es das Kompetenzzentrum für österreichische Fotografiegeschichte, spezialisiert auf die lustvolle wissenschaftliche Aufarbeitung kniffliger, abstruser oder seit Langem anstehender Themen und Lebenswerke wie etwa das von Marianne Strobl, ihres Zeichens erste Industriefotografin überhaupt.

Auf sie stößt man auch immer wieder in der aktuellen großen Fotoausstellung der Albertina, mit der Faber als Gastkuratorin ans Haus zurückkehrte. Bonartes finanzierte nämlich in den vergangenen Jahren die Aufarbeitung der 30.000 Bände umfassenden Bibliothek der Grafischen Lehr- und Versuchsanstalt, deren gesamte historische Sammlung Faber 2000 als Dauerleihgabe ans Museum holte (70.000 Fotos!). Die Ausstellung „Foto. Buch. Kunst“ ist sozusagen der sichtbare Schlusspunkt dieser Forschung, die von Bibliothekarin und Fabers Co-Kuratorin Hanna Schneck durchgeführt wurde.

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