Franceschini als Hoffnung für Italiens Museumspolitik?

Der Reformer kehrt zurück, freut sich der Österreicher Peter Assmann, bald Direktor des Tiroler Ferdinandeum.

Der Tiroler Peter Assmann, Direktor des Herzogspalasts in Mantua, begrüßt den Wechsel im italienischen Kulturministerium infolge des Regierungswechsels in Rom. Zum Kulturminister wurde der Sozialdemokrat Dario Franceschini ernannt, der bereits 2014 bis 2018 die Position innehatte und eine wichtige Reform durchsetzte. In Italiens Museen ist der Staatseinfluss groß.

Die Reform hat u.a. 2015 ausländischen Direktoren die Tore der größten Museen geöffnet. Neben Assmann war der Linzer Peter Aufreiter zum Direktor der Galleria Nazionale delle Marche in der mittelitalienischen Stadt Urbino ernannt worden. Aufreiter übernimmt ab 1. Jänner 2020 das Technische Museum in Wien. Eike Schmidt (Uffizien) kommt ans Kunsthistorische Museum. Franceschini werde sich dem Kampf gegen die überbordende Bürokratie widmen, meint Peter Assmann im Gespräch mit der APA.

Vor einem Jahr hat er das Angebot vom Ferdinandeum erhalten. Assmann arbeitet bereits an einer Großausstellung zum Thema Goethes Italien-Reise mit Leihgaben aus Weimar und Bildern aus dem Tiroler Landesmuseum. „Die Erfindung eines Landes, das es niemals gab“, lautet der vorläufige Arbeitstitel der Ausstellung, die vom Mai bis Oktober 2020 geplant ist. Das Ferdinandeum soll umgebaut werden, 2023 feiert es sein 200. Gründungsjubiläum. Für Assmann ist es wichtig, die Bedeutung von Tirol, dem Trentino und Südtirol als Europaregion hervorzuheben: „Unsere Perspektive hört nicht am Brenner auf“, sagte der künftige Ferdinandeum-Chef.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.09.2019)

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