Beltracchis "falsche" Ausstellung kommt 2019 nach Wien

Kunstfälscher Wolfgang Beltracchi und seine Frau Helene kommen am 25 02 2014 in K�ln Nordrhein West
Kunstfälscher Wolfgang Beltracchi und seine Frau Helene kommen am 25 02 2014 in K�ln Nordrhein West(c) imago/Horst Galuschka (imago stock&people)
  • Drucken

"Kairos" verspricht einen Höhepunkt an Geschmack- und Respektlosigkeit großen Künstlern gegenüber.

Begonnen hat das Unheil in Venedig, jetzt läuft die Ausstellung "Kairos. Der richtige Moment" in Hamburg - und im September 2019 ist sie im Wiener BA-Kunstforum, als "Sonderausstellung", als Einmietung nur einige wenige Wochen. Hinter dem Namen "Kairos" verbirgt sich der Kunstfälscher Wolfgang Beltracchi (*1951), der zu sechs Jahren Gefängnis wegen Betrugs verurteilt wurde, er hatte klassische Moderne gefälscht und verkauft. 2015 wurde er vorzeitig entlassen, er malte weiter im Stil von anderen, diesmal aber mit seiner Signatur.

Beltracchis Signatur tragen auch die Gemälde, die bei "Kairos" zu sehen sind, angebliche Meisterwerke, die nie gemalt wurden, so das Konzept. Etwa das Selbstporträt von Gustav Klimt, das dieser aus guten Gründen nie gemalt hat, das hatte wohl Konzept. Gerade jetzt, 100 Jahre nach seinem Tod, wird Klimt noch dazu ein außerordentlich schlechtes Selbstporträt angedichtet. Das hat er wahrlich nicht verdient. Genauso wenig wie sich Monet oder Turner diese ungefragte, plagiatorische Zuwendung verdient haben. 

Das gesamte von einem Unternehmer veranstaltete Ausstellungsvorhaben ist ein Gipfel an Geschmacks- und Respektlosigkeit der Kunstgeschichte gegenüber, ein Tribut an alle, die an der Kunst nur Superlativen, "Meisterwerke" und "Jahrhundertfälscher", interessieren. 

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.