Aus Angst: Frauen lesen mehr Krimis als Männer

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Aus Furcht vor Gewalttaten im wirklichen Leben, greifen Frauen öfter zu Kriminalromanen als Männer. Sie erhoffen sich Tipps für Gefahrensituationen, besagt eine Studie. Doch wer mehr über Verbrechen liest, hat auch mehr Angst.

Sir Arthur Conan Doyles Sherlock Holmes, Donna Leons Commissario Guido Brunetti oder Wolf Hass' Detektiv Simon Brenner - diese Figuren bekannter Kriminalromane haben nicht nur den gleichen Beruf sondern auch eine andere Gemeinsamkeit: Ihre Abenteuer und Verfolgungsjagden werden vorwiegend von Frauen gelesen.

Wie eine Studie des deutschen Buchhandels ergeben hat, lasen im Jahr 2008 55 Prozent der Frauen einen Krimi. Von ihren männlichen Kollegen griffen dagegen nur 44 Prozent zu den Detektiv-Geschichten.

Frauen suchen Tipps für Gefahrensituation

Den Grund dafür sehen amerikanische Wissenschaftler in der Angst vor Gewalttaten im wirklichen Leben. Eine psychologische Studie der Universität des US-Staats Illinois belegt diesen Zusammenhang, wie das Magazin "Geo" in seiner aktuellen Ausgabe berichtet.

"Wir wissen, dass Frauen sich mehr vor Gewalttaten fürchten als Männer, obwohl sie seltener Opfer sind", wird die Koautorin Amanda Vicary zitiert. In Romanen und TV-Sendungen suchten sie nicht nur nach Entspannung, sondern auch nach Tipps, wie sie eine Notsituation überleben könnten.

Teifelskreis: Wer mehr liest, hat mehr Angst

Die Untersuchungen haben dem Bericht zufolge auch ergeben, dass die Angst der Frauen noch größer wird, je mehr sie über Verbrechen lesen. So könne ein Teufelskreis entstehen: Frauen würden noch mehr Krimis lesen, so die These. Actionfilme ohne Alltagsbezug hingegen lassen Frauen der Studie zufolge kalt. Darin leben vorrangig Männer ihre Fantasien aus.

(Ag./Red.)

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