Interessante Frauenfiguren, magischer Realismus und östlich-westliche Mythen: Sharnush Parsipur.
Die heute 72-jährige Sharnush Parsipur gehört zu den raren Autorinnen, die schon vor der Iranischen Revolution (1979) einen Roman veröffentlicht haben. Ihre mythenfreudigen Bücher haben viel vom magischen Realismus eines Gabriel García Márquez. Lebendige und komplexe weibliche Charaktere sind ihre große Stärke – im Roman „Frauen ohne Männer“ („Zanan bedun-e mardan“, dt., Suhrkamp, 2012) etwa kreuzt Parsipur mehrere Frauengeschichten und (zum Teil widersprüchliche) Perspektiven; die iranisch-amerikanische Künstlerin Shirin Neshat verfilmte den Roman 2009.