Disney's Bambi 1942

Bambi: Ganz sicher kein Buch für Kinder

Disney verdiente mit „Bambi“ viel Geld, sein Erfinder fast nichts. Zu Felix Saltens 150. Geburtstag und einem unterschätzten Buch.

Spricht jemand von einer Kindergeschichte oder gar einer Tiergeschichte, ist mit einer literaturwissenschaftlichen Rezeption gar nicht erst zu rechnen. Was „Bambi“ betrifft, muss man schon froh sein, wenn man nicht zu hören bekommt, die Geschichte vom massenmedial omnipräsenten niedlichen Rehkitz wäre eine Erfindung von Walt Disney. Dabei hat es die Erzählung, die zu Weltruhm gekommen ist, sogar zu einem Eintrag ins renommierte Kindler Literaturlexikon gebracht: „Bambi. Eine Lebensgeschichte aus dem Walde“, erschienen 1923 in einem Berliner Verlag.

Man kennt den Autor als Felix Salten, eigentlich hieß er bei seiner Geburt am 6. September 1869 in Budapest Siegmund Salzmann und wie so viele aus der deutschsprachigen jüdischen Community der ungarischen Hauptstadt zog es ihn nach Wien, als Feuilletonist, Theaterkritiker, Journalist eben. Er hätte mit „Bambi“ steinreich werden können, überließ Hollywood die Filmrechte jedoch für einen Pappenstiel von 5000 Dollar. Wie so oft war er in Geldnöten. Walt Disney machte dann 1942 daraus einen der erfolgreichsten Filme aller Zeiten und verdiente damit zwei Milliarden Dollar.

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