Nach Medienberichten sagte der US-Schriftsteller Dave Eggers seinen Auftritt bei der Würdigung durch Grass-Stiftung ab. Den Preis lehnt er aber nicht ab.
Der US-Schriftsteller Dave Eggers will nach Angaben des "Weser Kuriers" nicht zur Verleihung eines Literaturpreis der Günter Grass Stiftung an ihn nach Bremen kommen. "Eggers kommt nicht zu der Zeremonie, weil er im Licht der jüngsten Debatte dazu genötigt worden wäre, endlose und nutzlose Kommentare über Grass, Israel und Iran abzugeben", teilte seine Agentur nach Angaben der Zeitung über seinen deutschen Verlag Kiepenheuer & Witsch mit. Vom Verlag und von der Grass-Stiftung waren am Donnerstag zunächst keine weiteren Kommentare dazu zu erhalten.
Dave Eggers sollte am Freitag in Bremen den mit insgesamt 40.000 Euro dotierten Preis "Albatros" für seinen Roman "Zeitoun" bekommen. In dem Buch geht es um einen amerikanisch-syrischen Unternehmer, der unter Terrorverdacht gerät. Die Jury der Günter Grass Stiftung würdigte das Buch als Plädoyer für Zivilcourage.
Obwohl Eggers die Teilnahme am Festakt abgesagt habe, lehne der Schriftsteller den Preis aber nicht ab, sagte Gudrun Fähndrich von Kiepenheuer & Witsch dem "Weser Kurier". Der Autor teilt sich die Auszeichnung mit seinen Übersetzern Ulrike Wasel und Klaus Timmermann, die trotz Eggers' Absage zur Feier im Bremer Rathaus erwartet werden.
Die Günter Grass Stiftung Bremen vergibt den Preis seit 2006 alle zwei Jahre an Autoren und ihre Übersetzer. Die Auszeichnung gilt als eine der höchst dotierten für Literatur in Deutschland. Literaturnobelpreisträger Grass hatte mit einem israelkritischen Gedicht in den vergangenen Tagen viel Wirbel ausgelöst. Darin hatte er geschrieben, die Atommacht Israel bedrohe den Weltfrieden und könne das iranische Volk mit einem Erstschlag auslöschen.
(APA/Ag.)