Dichter & Denker

Wolfgang Bauer: Provokateur, Wortakrobat, Gesamtkunstwerk

Zwei Grazer Wahrzeichen: der Uhrturm und der Avantgarde-Künstler Wolfgang Bauer.
Zwei Grazer Wahrzeichen: der Uhrturm und der Avantgarde-Künstler Wolfgang Bauer.(c) Michael Horowitz
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Er schuf eine poetische Wirklichkeit voller Überraschungen. Voller absurder Situationen. Voller ungebremster Fantasie. Wolfgang Bauer, der respektlose, hemmungslose, hochdekorierte Bürgerschreck. Er selbst sah sich als charmanten Nihilisten, der das Abenteuer Leben zelebriert.

Das waren noch Zeiten. Als ein Schriftsteller bei einem offiziellen Anlass Aufsehen erregte – nur, weil er keine Krawatte trug. 1970 wird Wolfgang Bauer der Peter-Rosegger-Preis verliehen, und der Avantgarde-Autor wagt es, diese wichtige steirische Auszeichnung mit offenem Hemdkragen entgegenzunehmen.

Die Empörung über sein subversives Benehmen äußert sich in Leserbriefen: „Wir verdienen nicht“, schreibt Hilde Eminger aus Graz, „einen Dichter wie Peter Rosegger gehabt zu haben, wenn wir seinen Namen mit Autoren, die außer Entleerung von seelischen Kloaken nichts zu geben haben, in Zusammenhang bringen.“

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