Tod von Molden: Große Trauer beim Bundespräsidenten

Betroffenheit auch bei SPÖ und ÖVP. VP-Generalsekretär Blümel hob Moldens Engagement für die Autonomie Südtirols hervor.

Mit "großer Trauer" reagiert Bundespräsident Heinz Fischer auf den Tod von Fritz Molden. Dieser habe durch viele Jahrzehnte hindurch in Österreich eine hervorragende Rolle gespielt. Für Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) verliert Österreich mit Molden eine der profiliertesten Persönlichkeiten der Zweiten Republik. Auch die ÖVP zeigte sich betroffen.

Molden sei ein vielseitig interessierter Intellektueller, eine energiegeladen Verlegerpersönlichkeit und ein echter österreichischer Patriot im besten Sinne des Worts gewesen, schreibt Fischer in einer Aussendung. Sein unerschrockener Einsatz für die Wiedererrichtung eines freien und demokratischen Österreichs bleibe unvergessen, so das Staatsoberhaupt.

Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) betonte, dass Molden seine Spuren als Widerstandskämpfer, Verleger, Journalist und Diplomat nicht nur in Österreich hinterlassen habe. VP-Generalsekretär Gernot Blümel hob Moldens Engagement für die Autonomie Südtirols hervor und, dass er die österreichische Medienlandschaft entscheidend mitgeprägt habe.

Gewürdigt wurde Molden auch vom Wiener Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ). Mit Molden verliere Österreich "einen kritischen Geist, mit ihm gewinnt Österreichs Geschichte aber auch einen erinnerungswürdigen Menschen, der die wechselvolle jüngere Vergangenheit seines Landes durch seine Biografie auf faszinierendste Weise widerspiegelt".

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Medien

Fritz Molden: "Aber dann bin ich größenwahnsinnig geworden"

Im März 2013 gab Fritz Molden der »Presse am Sonntag« in seinem Haus in Alpbach ein letztes großes Interview. Im ersten, bereits publizierten Teil ging es um Moldens Widerstandskampf gegen die Nazis. Doch wir sprachen damals auch über die Zeit nach 1945, als Molden nach einem kurzen Intermezzo als Diplomat zu einem der größten Verleger Europas aufstieg. Von CHRISTIAN ULTSCH
Medien

Als Chefs noch Chefs und keine Direktoren waren

Thomas Chorherr über seinen Chef Fritz Molden, den Tycoon, der ein echtes Zeitungsimperium besaß, der Otto Schulmeister entließ, letztlich seine Zeitung und das »Pressehaus« verkaufen musste - aber nicht aufgab und immer seinem Land diente.
Kampf Fritz gegen Adolf
Vier Jahre Presse am Sonntag

Der Kampf des Fritz M. gegen Adolf Hitler

Der ehemalige Verleger und "Presse"-Chef Fritz Molden, bald 89, erzählt, wie er als Jugendlicher sein Leben riskiert und im Untergrund Widerstandszellen gegen die Nazis organisiert hat.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.